Fachtagung
Geschlechtergerechte Bildung und Erziehung vor und neben der Schule - vom Kindergarten bis zum Jugendtreff; Wissenschaft, Praxis und Fortbildung im Dialog
Thema
Der 12. Jugendbericht hat es erneut bekräftigt: Bildung und Erziehung soll nicht nur den sozialen und ethnischen Hintergrund von Mädchen und Jungen berücksichtigen, sie soll auch einen Beitrag zur Verwirklichung von Geschlechtergerechtigkeit leisten. Aber ist die geschlechtergerechte Erziehung und Bildung von Kindern und Jugendlichen heute überhaupt schon zum selbstverständlichen Thema in Aus- und Fortbildung sowie in der Praxis der professionellen Erziehung geworden?
Die Tagung möchte daher den Dialog zwischen Fachkräften aus Wissenschaft, Aus- und Fortbildung (ErzieherInnen-Fachschulen, Fachhochschulen, Universitäten) und Praxis (Kindergärten, Horte, offene Kinder- und Jugendarbeit) anregen und vor allem auf folgende Fragen eingehen:
Was brauchen Mädchen und Jungen, was brauchen die PraktikerInnen auf dem Weg zu mehr Geschlechtergerechtigkeit? Wie können neue wissenschaftliche Erkenntnisse der Geschlechterforschung in die Ausbildung und in die Praxis von professionell Erziehenden einfließen? Welche Möglichkeiten gibt es, diese Ansätze in der beruflichen Aus- und Fortbildung umzusetzen?
Die Tagung nähert sich der Thematik aus verschiedenen Perspektiven.
Der Einstieg erfolgt durch einen Überblick von Margitta Kunert-Zier über die Entwicklungen und den aktuellen Stand der Genderpädagogik aus wissenschaftlicher Perspektive.
Anschließend wird an Hand von Beispielen aus der Praxis die Bedeutung einer geschlechtsbewussten Pädagogik aufgezeigt.
So beschreibt Melitta Walter am Beispiel ihrer Fortbildungsaktivitäten in Münchner Kindertageseinrichtungen, wie bereits die Kleinsten in den Genuss einer geschlechtergerechten Erziehung kommen können.
Ein weiteres Beispiel der Umsetzung geschlechterbewusster Pädagogik, diesmal im Bereich der Jugendarbeit, zeigt Uwe Ihlau von der Fachstelle Gender, FUMA NRW. Geschlechterpädagogik wird hier als Gemeinschaftsaufgabe von männlichen und weiblichen Fachkräften betrachtet. Auf interkulturelle Aspekte von Mädchenarbeit in einem Sozialen Brennpunkt in Berlin geht Güner Yasemin Balci in ihrem Beitrag ein und illustriert diesen durch einen Film aus dem Mädchentreff MaDonna.
Schließlich gibt Miguel Diaz Einblicke in Ziele und Praxisansätze des Pilotprojektes "Neue Wege für Jungs", das Jungen Wege zu einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf erschließen will.
In einer gemeinsamen Schlussrunde sollen die Ergebnisse der Veranstaltung zusammengetragen und die Perspektiven einer Verankerung von geschlechtsbewusster Erziehung in Praxis, Aus- und Fortbildung diskutiert werden.
Programm
Freitag, 15. September 2006
9.00 | Ankommen und Begrüßungskaffee |
9.15 | Begrüßung Eva Hecht, MezzoMezzo e.V. |
9.30 | Vom Getrennten zum Gemeinsamen?! Geschichte und Entwicklungen der genderbezogenen Pädagogik Dr. Margitta Kunert-Zier, Fachberaterin für Jugendarbeit und Lehrbeauftragte, Frankfurt a. M. |
10.30 | "Wie soll das denn gehen?" Geschlechterpädagogik als Querschnittaufgabe in Münchner Kindertageseinrichtungen Melitta Walter, Fachbeauftragte für Geschlechtergerechte Pädagogik und Gewaltprävention der städtischen Kindertageseinrichtungen, München |
11.30 | Kaffeepause |
11.45 | Gender-Impulse für die Jugendhilfe - Gender Mainstreaming und Best Practice im Rahmen der Arbeit der Fachstelle Gender, FUMA NRW Uwe Ihlau, Fachberater für Jungenarbeit und Gender Mainstreaming, Fachstelle Gender, FUMA NRW, Essen |
12.45 | Mittagspause |
13.45 | "Ehre, Stolz, Scham" - Mädchenarbeit im Sozialen Brennpunkt Bericht und Film über die Arbeit des Mädchentreffs MaDonna Berlin Güner Yasemin Balci, Journalistin und Mitarbeiterin bei MaDonna Mädchenkult.Ur e.V., Berlin |
14.45 | Kaffeepause |
15.00 | "Neue Wege für Jungs" - Warum brauchen Jungen eigene Angebote für die Berufs- und Lebensplanung? Miguel Diaz, Projektkoordinator des Pilotprojekts Neue Wege für Jungs, Bielefeld |
16.00 | Kaffeepause |
16.15 | Erkenntnisse und Visionen: Gemeinsame Schlussrunde |
17.00 | Ende der Tagung |
Claudia Menesch, Diplompädagogin, Schwerpunkt Genderkompetenz, Frankfurt a. M.
Termin
Freitag, 15. September, 9.00 bis 17.00 Uhr
Veranstaltungsort
MezzoMezzo e.V. Mädchen und Jungenzentrum
Hausen, Am Industriehof 7-9
60 487 Frankfurt am Main (Hausen)
(Vom Hbf Ffm mit der U4 bis Bockenheimer Warte, dort umsteigen in die U6 in Richtung Heerstraße bis U-Bahn-Haltestelle Fischstein)
Teilnahmegebühr
Euro 25,00, ermäßigt (Studierende, Erwerbslose) Euro 10,00.
In der Teilnahmegebühr sind Tagungsgetränke und ein Mittagsimbiss enthalten. Bitte die Tagungsgebühr auf folgendes Konto überweisen:
Heinrich-Böll-Stiftung Hessen
Stichwort Erziehung
Bank für Sozialwirtschaft
BLZ: 100 205 00, Kontonr.: 3320400
Anmeldung (bis 6. Sept. 06):
Heinrich-Böll-Stiftung Hessen e.V.
Niddastr. 64
60329 Frankfurt am Main
Tel.: 069/ 23 10 90
FAX: 069/23 94 78
E-Mail: krannich@hbs-hessen.de
Veranstalter
Heinrich-Böll-Stiftung Hessen e.V. in Kooperation mit MezzoMezzo e.V. Mädchen und Jungenzentrum Hausen
Recht auf informationelle Selbstbestimmung?
Videoaufzeichnung der Veranstaltung am 27. Februar 2014 in Frankfurt/M.
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Studienwerk der Heinrich-Böll-Stiftung