Energiewende und Klimaschutz – Ein Widerspruch?
Reihe „Klimawandel GlobalLokal“ Diskussionsveranstaltung
Der Atomausstieg ist auf das Jahr 2022 festgesetzt worden, die ersten AKW sind mittlerweile vom Netz gegangen und die Energiewende soll jetzt zügig umgesetzt werden. Mit dem Verzicht auf Atomkraft ist in der Bundesregierung allerdings eng die Absicht verbunden, die Grundlast des Energiebedarfs von neu zu errichtenden Kohle- und Gaskraftwerken als „Brückentechnologien“ erzeugen zu lassen. Damit würden die CO2-Emissionen deutlich ansteigen und die eingegangenen Verpflichtungen zum Klimaschutz könnten nicht eingehalten werden. Gleichzeitig wird in der öffentlichen Debatte mit enormen Kostensteigerungen argumentiert, die der Umstieg auf eine nachhaltige Energieversorgung zur Folge habe. Die Rechnung hierfür, so heißt es, müssten vor allem die Endverbraucher zahlen. Zudem sei mit dem Atomausstieg der Industriestandort Deutschland gefährdet und damit viele Arbeitsplätze, die dann anderswo mit deutlich reduzierten Umweltauflagen neu aufgebaut würden. Was also ist dran an diesen Einwänden? Ist der Umstieg auf erneuerbare Energien mit allem, was dazugehört, tatsächlich ein riskantes Unterfangen? Ist der Atomausstieg nur um den Preis zu haben, dass der Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase zumindest vorübergehend ansteigt? Warum ist von Kosten und Risiken in erster Linie im Zusammenhang mit der Energiewende die Rede und nicht mit Blick auf die letztlich unlösbaren Probleme und Gefahren der Atom-, Kohle- und anderer endlicher Energien? Handelt es sich um so etwas wie eine Kampfdiskussion, in der vor allem Geld und Medienmacht die Auswahl der Themen und die Entwicklungsrichtung der Debatte bestimmen? Inwieweit spielt Angst um die Versorgungssicherheit bzw. eventuellen Wohlstandsverlust in diesem Zusammenhang eine Rolle? Mit: Manuela Rottmann Dezernentin für Umwelt und Gesundheit der Stadt Frankfurt a. M. Hans-Jochen Luhmann Projektleiter Forschungsgruppe 1: Zukünftige Energie- und Mobilitätsstrukturen, Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie GmbH Frank Drieschner Die Zeit, Hamburg Winfried Schwab-Posselt Bürgerinitiative Stopp Staudinger!, Hainburg Moderation: Bernward Janzing, freier Journalist, Freiburg Termin: Dienstag, 22. November 2011, 19 Uhr Veranstaltungsort: Haus am Dom, Giebelsaal, Domplatz 3, 60311 Frankfurt a. M. In Kooperation mit dem Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE ), Frankfurt a. M.
Recht auf informationelle Selbstbestimmung?
Videoaufzeichnung der Veranstaltung am 27. Februar 2014 in Frankfurt/M.
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Studienwerk der Heinrich-Böll-Stiftung