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ARCHIV 2006 - Februar 2014
Veranstaltungsreihe im Rahmen der Internationalen Woche gegen Rassismus
„Die spinnen die Römer!!!“ Eine Einführung in die interkulturelle Kommunikation.

Die „Internationale Woche gegen Rassismus“ ist ein von den Vereinten Nationen initiiertes Projekt, welches europaweit vom 17. März bis 25. März 2007 Gelegenheit bieten soll, dass vielfältige Engagement gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus öffentlichkeitswirksam sichtbar zu machen. Für Deutschland hat der „Interkultureller Rat“ die Initiative übernommen, dieses Projekt bekannt zu machen. Programm

Montag 19. März 2007, 19.00 Uhr

„Die spinnen die Römer!!!“ Wie entstehen interkulturelle Missverständnisse, worin liegen die Stolpersteine und wie lassen sie sich überwinden? Eine Einführung in die interkulturelle Kommunikation.
Juliette Maggu, Diplom-Psychologin, Hamburg

Der Vortrag wird eine anschauliche Einführung in die Elemente der interkulturellen Kommunikation bieten. Für die Darstellung werden die Hamburger kommunikationspsychologischen Modelle sowie Ergebnisse aus einer Forschungsarbeit zu diesem Thema eingesetzt. Anhand von Beispielen wird erklärt, wie und wann Kultur die Kommunikation beeinflusst, welche Missverständnisse sich dadurch ereignen können und was in interkulturellen Begegnungen inner- und zwischenmenschlich ausgelöst werden kann. Nicht nur die Schwierigkeiten, auch die Perspektiven und Möglichkeiten werden thematisiert und es wird darauf eingegangen, wie eine konstruktive und erfolgreiche Kommunikation erreicht werden kann.

Mittwoch 21. März 2007, 19.00 Uhr „Banalität des Rassismus“

Mark Terkessidis, freier Autor, Köln und Berlin
Beim Thema Rassismus denkt man hierzulande an jugendliche Gewalttäter oder unverbesserliche Neonazis. Doch die meisten Einwanderer haben mit Extremismus kaum eigene Erfahrungen. Was sie kennen, sind permanente, kleine Erlebnisse, in denen ihnen klar gemacht wird, dass sie keine Deutschen sind und dass sie woanders hingehören. Mark Terkessidis hat Interviews gemacht mit Migranten zweiter Generation, in denen sie Auskunft geben über die ganz banalen Erfahrungen von Ausgrenzung. Sie erzählen, warum für sie Fragen wie "Woher kommen Sie?" oder "Sie sprechen aber gut Deutsch!" nicht nur naive Neugierde oder freundliches Lob bedeuten. Rassismus ist eben der Apparat, der Menschen systematisch zu "Fremden" macht. Buchveröffentlichungen u.a.: Psychologie des Rassismus 1998, Multikulturalismus und Populärkultur 1998, Migranten 2000, Die Banalität des Rassismus. Migranten zweiter Generation entwickeln einen neuen Begriff 2004, Fliehkraft. Gesellschaft in Bewegung Von Migranten und Touristen,Zusammen mit Tom Holert 2006 Hinweis Vorwort zu: „Die Banalität des Rassismus“
Freitag 23. März 2007, 19.00 Uhr
„Rassismus und Fremdenfeindlichkeit in Deutschland“

Ulrich Wagner, Professor für Sozialpsychologie und Geschäftsführender Direktor des Zentrums für Konfliktforschung der Universität Marburg
Fremdenfeindlichkeit und Rassismus haben viele Ursachen. Sie treten in der Regel auch nicht allein auf. Und Fremdenfeindlichkeit und Rassismus haben Konsequenzen für den Umgang mit ethnischen Fremdgruppen. Anhand der Ergebnisse von repräsentativen Umfragen werden mögliche Ursachen von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit dargestellt. Außerdem wird gezeigt, dass Fremdenfeindlichkeit und Rassismus mit der Ablehnung anderer schwacher Gruppen zusammenhängt. Und schließlich wird anhand empirischer Ergebnisse dokumentiert, dass Fremdenfeindlichkeit und Rassismus mit diskriminierenden
Handlungen gegen "fremde Gruppen" einhergehen. Der Vortrag endet mit der Vorstellung von positiven Beispielen für Intervention gegen und Prävention von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit.
 
Veranstaltungsort:
Historischer Rathaussaal, Markt 1, Marburg

Veranstalter:
Ausländerbeirat der Universitätsstadt Marburg in Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung Hessen e.V. und dem ASTA der Philipps-Universität MarburgHinweis:
Im Rahmen der "Internationalen Woche gegen Rassismus" zeigt das Marburger Filmkusttheater täglich um 17.30 Uhr den Film "Fremde Haut" von Angelina Maccarone.

 

Studienwerk der Heinrich-Böll-Stiftung