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ARCHIV 2006 - Februar 2014
Transnationale Konzerne aus dem Süden - eine Herausforderung für die Industriestaaten? Das Beispiel Lateinamerika
Veranstaltungsreihe: Die neue politische Landkarte Lateinamerikas - Region im Wandel

Zur Jahrtausendwende ist ein Umbruch in der Weltwirtschaft in Gang gekommen. Waren in der Vergangenheit global agierende Konzerne fast ausschließlich in den Industriestaaten ansässig, sind nunmehr vermehrt Unternehmen aus den (ehemaligen) Entwicklungsländern auf dem Weltmarkt aktiv. Diese Konzerne haben oftmals ihren Firmensitz in aufstrebenden Schwellenländern wie China oder Indien, aber auch in lateinamerikanischen Staaten, wie etwa Brasilien und Mexiko. Obwohl es zutrifft, dass multinationale Unternehmen aus dem globalen Süden seit über einem Jahrhundert existieren, unterscheiden sie sich grundlegend von ihren Vorgängern. Sie agieren nach einer anderen Logik und verfolgen veränderte (Internationalisierungs)-Strategien. Folglich erleben wir die Geburt einer neuen Generation von transnationalen Konzernen, die zu einer Verschiebung der Machtverhältnisse zwischen Industrie- und Entwicklungsländern beitragen könnte. Die Liste dieser Akteure ist lang: AMBev, Aracruz Celulose, Beko, Cemex, Dr. Reddy’s, Embraer, Haier, High Tech Computer Corp., Hutchinson Whampoa, Gazprom, Grupo Televisa, Lukoil, Petrobrás, Ranbaxy, Tata Group, Wipro, etc. Die Referenten untersuchen in einem Forschungsprojekt an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt verschiedene transnationale Konzerne aus dem Süden aus einer Perspektive der ‚Varieties of Capitalism.’ In ihrem Vortrag werden sie deren Entstehung und Aktivitäten darstellen und Schlussfolgerungen über die Entwicklung der Weltwirtschaft ziehen. Ein besonderer Stellenwert wird dabei den Unternehmen aus Lateinamerika eingeräumt. Der Vortrag von Andreas Nölke und Heather Taylor findet im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Die neue politische Landkarte Lateinamerikas – Region im Wandel?“, einem mehrjährigen Kooperationsvorhaben zwischen OneWorld Lectures und der Heinrich-Böll-Stiftung Hessen e.V. statt. Die Veranstaltungsreihe wird sich regelmäßig und aus fachlich fundierter Perspektive ausgewählten Problemen und aktuellen Themen der Region widmen. Referenten: Prof. Dr. Andreas Nölke, Universität Frankfurt am Main Heather Taylor, Universität Frankfurt am Main Termin: Dienstag, 11. Dezember 2007, 19.30 Uhr Veranstaltungsort: Gießhaus der Universität Kassel, Mönchebergstr. 5, Kassel Veranstalter: Universität Kassel (Prof. Dr. Jürgen Burchardt) Heinrich-Böll-Stiftung Hessen e.V. Weitere Informationen:http://www.international.uni-kassel.de/de/oneworld.html

 

Studienwerk der Heinrich-Böll-Stiftung