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ARCHIV 2006 - Februar 2014
Metamorphose der Bundeswehr - Von der Verteidigungs- zur globalen Interventionsarmee?
Reihe „Politik Aktuell“ - Diskussionsveranstaltung

Seit dem Ende der Blockkonfrontation zu Beginn der 90er Jahre haben sich die Rahmenbedingungen der Sicherheitspolitik dramatisch verändert. Hatte die Bundeswehr bis zu diesem Zeitpunkt außenpolitisch keine Rolle gespielt – ihr einziger Auftrag, die Landesverteidigung gegen angreifende Warschauer-Pakt-Truppen, galt als unvorstellbarer Ernstfall und war damit praktisch-politisch irrelevant -, so hat sich das in den letzten 20 Jahren wesentlich geändert: Deutschland gehört mittlerweile in der NATO und EU zu den großen Truppenstellern, Bundeswehrsoldaten sind seither beinahe ununterbrochen im Auslandseinsatz aktiv. Tatsache ist aber auch, dass dieser Wandel des Charakters der Bundeswehr, der Rolle des Militärischen insgesamt, ohne erkennbare Strategie und – bezogen auf die jeweiligen Einsätze – häufig ohne sinnvolle Zielsetzungen erfolgt. Hinzu kommen Legitimitätsprobleme elementarer Art, da sich in der deutschen Bevölkerung einfach keine Mehrheit für Militäreinsätze einstellen will. Wie kann also eine moderne, praktikable und sinnvolle Antwort auf die Gefährdungen unserer Sicherheit aussehen und welche Rolle kommt dabei der Bundeswehr zu? Wie lassen sich die Spannungsverhältnisse auflösen, die im Verhältnis von nationalstaatlich und bündnispolitisch definierten Interessen (Stichwort „Multilateralismusfalle“) begründet liegen? Ist es zutreffend, angesichts der offenkundigen Selbstüberforderung der politischen Akteure, die von einem zum nächsten Militäreinsatz stolpern, von einem „Paradigmenwechsel“ des Militärischen in der internationalen Politik zu sprechen? Diese und andere Fragen diskutieren: Lothar Brock Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK), Frankfurt a. M. Eric Chauvistré Publizist, BerlinTom Koenigs MdB, Mitglied des Verteidigungsausschusses, Bündnis 90/ Die Grünen, Frankfurt a. M. - Berlin Hans-Joachim Reeb Universität der Bundeswehr, Hamburg Moderation: Florian Schwinn hr2 kultur, Frankfurt a. M.
Termin:
Montag, 12. April 2010, 19.30 Uhr
Veranstaltungsort:
Café im Kunstverein, Steinernes Haus am Römerberg, Markt 44 Frankfurt am Main


 

Studienwerk der Heinrich-Böll-Stiftung