Wie weiter nach Kopenhagen? Politische Strategien in Zeiten des Klimawandels
Reihe „Politik Aktuell“ - Diskussionsveranstaltung
Wenig war unwahrscheinlicher als dass der Kopenhager Klimagipfel ein glänzender Erfolg und entscheidender Durchbruch hinsichtlich des globalen Klimaschutzes werden würde. Und was vielen Beobachtern schon vorher klar war, hat sich dann – ungeachtet des Engagements zahlreicher wichtiger Staats- und Regierungschefs – auch am Ende bewahrheitet: Die Konferenz endete ohne eine Übereinkunft über ein Nachfolgeabkommen für das auslaufende Kyoto-Protokoll. Der von zahlreichen Apokalyptikern zur Entscheidungsschlacht zwischen Gut und Böse, zwischen (Über-)Leben und Untergang erklärte Klimagipfel ist vorbei, die nächsten Konferenzen sind bereits in Sicht, unser aller Verderben noch keineswegs besiegelt. Im Gegenteil: Das Scheitern könnte ebenso eine große Chance insofern bedeuten, als man beispielsweise stärker dazu übergeht, Regularien zu entwickeln, die regionale Klimaschutzinstrumente und –institutionen etablieren und finanzieren. Auf diese Weise könnten wenigstens Teilziele realisiert, bisher renitente Staaten am Klimaschutz und dessen Finanzierung beteiligt werden, was im Rahmen der bisherigen Organisation ganz offensichtlich nicht bzw. nur mit sehr schlechten Kompromisslösungen erreichbar ist. Wo also stehen wir nach diesem Scheitern in der (inter-)nationalen Klimaschutzpolitik? Welche Chancen gibt es noch, zu international verbindlichen Klimaschutzregelungen zu kommen? Welche Schlussfolgerungen werden in Politik und Wissenschaft gezogen? Was bedeutet das Scheitern für uns Bürgerinnen und Bürger dieses Landes? Wäre es eine sinnvolle Alternative, sich statt auf Klimaschutzabkommen stärker auf Klimaanpassungsmaßnahmen zu
konzentrieren?
Diese und andere Fragen diskutieren:
Dr. Simone Peter Ministerin für Umwelt, Energie und Verkehr des Saarlandes, Saarbrücken Christoph Bals Politischer Geschäftsführer von Germanwatch, BonnDr. Andreas Löschel Leiter des Forschungsbereichs Umwelt- und Ressourcenökonomik, Umweltmanagement am Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim
Moderation: Lisa Becker Frankfurter Allgemeine Zeitung
Termin:
Donnerstag, 25. März 2010, 19.00 Uhr
Veranstaltungsort:
Café im Kunstverein, Steinernes Haus am Römerberg, Markt 44 Frankfurt am Main
Recht auf informationelle Selbstbestimmung?
Videoaufzeichnung der Veranstaltung am 27. Februar 2014 in Frankfurt/M.
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Studienwerk der Heinrich-Böll-Stiftung