InterKultur – Kunst und Kultur in der Einwanderungsgesellschaft
Tagung im Rahmen der interkulturellen Wochen
Kulturelle Vielfalt ist – gerade in einer Stadt wie Frankfurt - schon seit langem Realität. Auch bundesweit wird inzwischen anerkannt, dass wir in einer Einwanderungsgesellschaft leben. Dabei spielte allerdings in den integrationspolitischen Debatten der Kulturbereich lange Zeit kaum eine Rolle, obwohl doch gerade Kunst und Kultur zum Verständnis kultureller Differenzen und ihrer wechselseitigen Anerkennung beitragen und damit für einen gelingenden interkulturellen Dialog konstitutiv sein können. Die Heinrich-Böll-Stiftung Hessen möchte die letztes Jahr begonnene Debatte zur Rolle von Kunst und Kultur in der Einwanderungsgesellschaft mit dieser Tagung in Kooperation mit der Kulturpolitischen Gesellschaft und dem Museum für Angewandte Kunst Frankfurt fortsetzen und sich vor allem mit folgenden drei Fragenkomplexen befassen: Wie reagieren etablierte Kulturinstitutionen auf eine gesellschaftliche Wirklichkeit, die von Migration und diversity geprägt ist? Wie kann es gelingen, diese Kulturinstitutionen für alle zu öffnen? Welche Wege können beschritten werden, damit sich kulturelle Vielfalt sowohl im Publikum als auch bei den Akteuren und Akteurinnen in den Kulturinstitutionen wiederspiegelt? Können mit anderen Programmen und Konzepten neue Zielgruppen erreicht werden? Ein zweiter Teil befasst sich mit dem Verhältnis von Religion und Kunstverständnis. Gerade Symbole werden in unterschiedlichen Religionen oft unterschiedlich gedeutet. An Hand von Erfahrungen aus der Kunstvermittlung (Projekt „Kunst im interreligiösen Dialog“ sowie Kulturvermittlung für muslimische Geistliche in Europa) soll auf unterschiedliche Bildverständnisse und Kunstsozialisationen eingegangen und aufgezeigt werden, wie produktiv damit umgegangen werden kann. Der letzte Teil der Tagung befasst sich mit der Frage, welche Rolle Medien, speziell visuelle Medien beim Verständnis kultureller Differenzen spielen, ob beziehungsweise unter welchen Voraussetzungen sie eher als Vermittler oder eher als Hindernis interkultureller Verständigung fungieren. Programm 9.30h Einlass 9.45 h Begrüßung und Einführung Dr. Bernd Wagner, Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung Hessen, wissenschaftlicher Leiter des Instituts für Kulturpolitik der Kulturpolitischen Gesellschaf, Frankfurt am Main/ Bonn 10.00h Interkulturalität als Prinzip Text-Collage von und mit Zafer Şenocak, Schriftsteller, Berlin („Deutschsein. Eine Aufklärungsschrift“, 2011) Anschließende Diskussion 11.00 h Standortbestimmungen – Migration als Herausforderung für Kulturinstitutionen?Dr. Anja Dauschek, Stadtmuseum Stuttgart, Mitglied im Arbeitskreis Migration des Deutschen MuseumsbundesThomas Laue, Chefdramaturg des Schauspielhauses Bochum Bernd Loebe, Intendant der Oper Frankfurt 12.30h Mittagspause 13.30h Interkultur im Museum für Angewandte Kunst Frankfurt – Ansätze und ErfahrungenChristine Hewel, Leitung ?KnowHow! Kommunikation und Lernen mit anschließende auf das Tagungsthema bezogene Führungen durch das Museum für Angewandte Kunst Frankfurt (in 4 Gruppen, 30 min) 14.30h Religion und Kunstverständnis Gespräch mit Marion Koch, freie Kunsthistorikerin und -vermittlerin, Reihe „Kunst im interreligiösen Dialog“, Hamburger Kunsthalle Dr. Khalid Hajji, Professor an der Mohamed I Universität Oujda, Marokko, Schriftsteller, z.Z. Gesellschafts- und Kulturvermittlung für muslimische Geistliche in Europa beim Conseil Européen des Oulémas Marocains, Brüssel 15.30 h Kaffeepause 16.00h Visuelle Medien und interkulturelle VerständigungDr. Sabine Schiffer, Medienwissenschaftlerin und -pädagogin, Leiterin des Instituts für Medienverantwortung, Erlangen Khushwant Singh, Sozialanthropologe, (Dokumentarfilm „Musafer - Sikhi is Travelling“), Frankfurt am Main Branka Pavlovic, Filmerin und Videokünsterlin, Co-Programmdirektorin des Filmfestivals „Free Zone“ in Belgrad, Mitglied der Künstlergurppe „Metanationale“, Berlin/Berlgrad 17.30h Ende Tagungsmoderation: Karen Fuhrmann, hr2 Kultur Termin: Samstag, 29. Oktober 2011, 9.30 bis 17.30 Uhr Veranstaltungsort: Museum für angewandte Kunst Frankfurt Schmainkai 17 60594 Frankfurt am Main ÖPNV: U-Bahnen (ab Hauptwache und Willy-Brandt-Platz) 1, 2 und 3 bis Haltestelle „Schweizer Platz“; Bus-Linie 46 (ab Ffm Hbf) bis Haltestelle „Eiserner Steg“ Tagungsbeitrag: Euro 15,00 (erm. Euro 7,00) Im Tagungsbeitrag sind Mittagessen und Tagungsgetränke enthalten. Bitte TN-Gebühr auf folgendes Konto überweisen: Heinrich-Böll-Stiftung Hessen e.V. Stichwort: Interkultur Bank für Sozialwirtschaft BLZ 100 205 00 Kontonr.: 3320400 Information/Anmeldung: Heinrich-Böll-Stiftung Hessen e.V. Niddastr. 64 60329 Frankfurt am Main Tel.: 069/ 23 10 90 Fax: 069/ 23 94 78 E-mail: info@hbs-hessen.de Veranstalter: Heinrich-Böll-Stiftung Hessen in Kooperation mit der Kulturpolitischen Gesellschaft und dem Museum für Angewandte Kunst Frankfurt
Recht auf informationelle Selbstbestimmung?
Videoaufzeichnung der Veranstaltung am 27. Februar 2014 in Frankfurt/M.
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Studienwerk der Heinrich-Böll-Stiftung