Der Krieg nach dem Krieg - Sexualisierte Gewalt gegen Frauen im Kongo
Film mit Podiumsdiskussion
Seit 1996 haben die Kriege im Kongo über sechs Millionen Todesopfer gefordert. Marodierende Armeen und Rebellentruppen kämpften in der Hauptsache um Bodenschätze. 2003 war der Krieg offiziell zu Ende. Doch weder die Wahlen von 2006, noch die Friedensmission der UNO im Kongo konnten den Osten des Landes bislang befrieden.
Vor allem Frauen sind bis heute von systematischen und besonders brutalen Vergewaltigungen bedroht. Die Vergewaltigungen zerstören nicht nur physisch und psychisch das Leben der Betroffenen, sondern zielen darauf ab, die gesamte Gesellschaft ins Innerste zu treffen. Deutlich weniger, aber zunehmend sind auch Männer und Jungen betroffen. Mit der Resolution 1820 hat der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen 2008 endlich sexuelle Gewalt in bewaffneten Konflikten als Kriegsverbrechen bzw. Verbrechen gegen die Menschlichkeit gebrandmarkt. Ein Ende dieser Gewalt ist jedoch nicht in Sicht. Es herrscht nach wie vor eine Kultur der Straflosigkeit.
Im Anschluss an den preisgekrönten Film sollen folgende Fragen diskutiert werden:
Was hat unser Bedarf an Rohstoffen mit dem Krieg und der Gewalt gegen Frauen zu tun?
Wie können Frauen besser vor Vergewaltigung geschützt werden?
Ist die Zivilgesellschaft im Kongo dazu in der Lage?
Welche Möglichkeiten der Einflussnahme haben UN, die EU, Deutschland und wir?
Programm
19.00 Uhr – Filmvorführung
„Im Schatten des Bösen – Der Krieg gegen die Frauen im Kongo" Dokumentarfilm 2008, 58 Min., Deutscher Menschrechtsfilmpreis 2008
20.15 Uhr – Diskussion mit:
Susanne Babila, Regisseurin des Films , Redakteurin und Moderatorin SWR International, Stuttgart
Susanne Jesih, Referentin für Afrika und für Menschenrechtsverletzungen an Frauen, Amnesty International
Claudia Roth, MdB und Bundesvorsitzende von Bündnis 90 / Die Grünen , Berlin
Desirée Zwanck, Health, Education, Action and Leadership (HEAL) Africa, Goma, Demokratische Republik Kongo
Moderation:
Kordula Schulz-Asche, Landes- und stellvertr. Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90 / Die Grünen
Termin:
Mittwoch, 3. November 2010, 19.00 Uhr
Café im Kunstverein, Steinernes Haus am Römerberg, Markt 44, Frankfurt am Main
Veranstalter:
Heinrich-Böll-Stiftung Hessen e.V.
in Kooperation mit Amnesty International Frankfurt
Recht auf informationelle Selbstbestimmung?
Videoaufzeichnung der Veranstaltung am 27. Februar 2014 in Frankfurt/M.
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Studienwerk der Heinrich-Böll-Stiftung