Personalisierung, Dramatisierung, Unterhaltung: Welche Regeln bestimmen die mediale Politikdarstellung und welche Folgen haben sie für das Politische?
Erster Grüner Salon im Frankfurter Kunstverein
Während in der pluralistischen Parteiendemokratie die Medien die Politik kritisch beobachten sollten, beobachten in der Mediendemokratie die politischen Akteure das Mediensystem, um zu lernen, was und wie sie sich präsentieren müssen, um öffentlich „vorzukommen“ und im Kampf um den Kuchen Aufmerksamkeit ein Stück abzubekommen. Aber nicht nur das Verhältnis von Medien und Politik, sondern auch die politische Öffentlichkeit hat sich verändert. Politik wird immer weniger mittels unmittelbarer Erfahrung, z.B. durch Parteiarbeit, wahrgenommen, sondern immer mehr indirekt und medial vermittelt. Im Zuge dessen geraten Parteien und politische Akteure zunehmend unter Druck, immer komplexere Sachverhalte entsprechend kommunikativ aufzubereiten und „Markenidentität“ mit Hilfe von Personalisierungsstrategien zu erzeugen, insbesondere in Wahlkämpfen. Wird in Zukunft „die Wahrnehmungswelt des Politischen ohne professionelles Politainment nicht mehr vorstellbar sein“ – wie z.B. der Medienwissenschaftler Andreas Dörner in seinem Buch Politainment. Politik in der medialen Erlebnisgesellschaft behauptet? Wird Politik ein Teil der Unterhaltungskultur? Welche Regeln bestimmen die mediale Politikdarstellung und welche Folgen haben sie für die das Politische? Darüber diskutieren mit Ihnen unsere Gäste
- Tarek Al-Wazir, Fraktionsvorsitzender und Landesvorsitzender von Bündnis 90 /Die Grünen in Hessen
- Andreas Dörner, Professor für Medienwissenschaft an der Philipps-Universität Marburg
- Matthias Arning, Frankfurter Rundschau
Recht auf informationelle Selbstbestimmung?
Videoaufzeichnung der Veranstaltung am 27. Februar 2014 in Frankfurt/M.
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Studienwerk der Heinrich-Böll-Stiftung