#Aufschrei. Zur aktuellen Sexismus-Debatte
Diskussionsveranstaltung
Ein Beitrag der Journalistin Laura Himmelreich über Rainer Brüderle mit dem Titel „Der Herrenwitz“ hat eine heftige Debatte über Sexismus ausgelöst. Diese Debatte wurde zuerst auf Twitter geführt und griff erst auf die sogen. Mainstream-Medien über, nachdem auf einem von Anne Wiezorek und Nicole von Horst eingerichteten Hashtag „Aufschrei“ Tausende Frauen über ihre Erfahrungen mit Sexismus im Alltag berichtet hatten. Doch worum geht es bei der aktuellen Sexismus-Debatte? Geht es wirklich um eine Abgrenzung zwischen Flirt und Erotik auf der einen und sexueller Anmache und Belästigung auf der anderen Seite wie in vielen Talk-Shows suggeriert? Oder geht es nicht vielmehr um Fragen von gesellschaftlicher Macht? Die Geschlechterrollen haben sich in den letzten 30 Jahren fundamental geändert. Diese Veränderungen sind nicht nur sichtbar in der Präsenz von Frauen im Beruf, insbesondere auch in qualifizierten Positionen in Politik, Medien usw., sondern auch in Vorstellungen von nicht-hierarchischer, einvernehmlicher Sexualität. Gleichzeitig sind diese Entwicklungen historisch gesehen noch vergleichsweise neu. Dem entsprechend wenig gefestigt ist das Terrain und dem entsprechend verunsichert sind viele. Woran liegt es, dass es offenbar nur einen kleinen Auslöser brauchte, um eine solche öffentliche Resonanz hervor zu rufen? Und was folgt aus dem „Aufschrei“ über den Medienhype hinaus? Wo stehen wir heute, was Geschlechterrollen und was reale Gleichberechtigung angeht? Diese und ähnliche Fragen wollen wir auf der Veranstaltung diskutieren. Mit Angela Dorn, MdL, Bündnis 90 /Die Grünen, Marburg/Wiesbaden Ludwig Greven, freier Autor und Politik-Redakteur bei ZEIT-Online, Hamburg Nadine Lantzsch, Mädchenmannschaft e.V. (mehrfach ausgezeichneter feministischer Blog), Berlin Julia Voss, Redakteurin, FAZ, Frankfurt am Main Moderation: Mechthild Veil, Heinrich Böll Stiftung Hessen, Frankfurt am Main Termin und Ort: Freitag, 1. März 2013, 19.00 Uhr Haus am Dom, Giebelsaal, Domplatz 3, Frankfurt am Main Einige Beiträge zum Thema: Julia Voss in der FAZLudwig Greven in ZEIT-OnlineMädchenmannschaftAgens Krumwiede in der taz
Recht auf informationelle Selbstbestimmung?
Videoaufzeichnung der Veranstaltung am 27. Februar 2014 in Frankfurt/M.
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Studienwerk der Heinrich-Böll-Stiftung