„Eine Million Unterschriften“ Zur Lage von Frauen im Iran und zur aktuellen Kampagne gegen frauendiskriminierende Gesetze
Diskussionsveranstaltung
Nach den Protestversammlungen vom Juni 2006 auf dem „Hafte Tir-Platz“ in Teheran initiierten einige Gruppen von AktivistInnen eine Kampagne für Frauenrechte mit dem Ziel, eine Million Unterschriften von IranerInnen für eine Petition gegen frauendiskriminierende Gesetzgebung zu sammeln. Vorbild ist Marrokko, wo innerhalb von 2 Jahren eine Million Unterschriften gesammelt wurden und 2004 von König Hassan II. die rechtliche Gleichstellung der Frau verfügt wurde. Den InitiatorInnen geht es bei dieser Kampagne vor allem auch darum, eine zivilgesellschaftliche Bewegung anzustoßen und mit persönlichen Gesprächen und Diskussionen in Autobussen und Parks, beim Friseur und auf Familienfeiern, in Universitäten und Büros das gesellschaftliche Klima längerfristig zu beeinflussen und an einer landesweiten Vernetzung zu arbeiten. Erstmals beteiligen sich Frauen mit unterschiedlichem politischen Hintergrund, säkulare und religiöse, gemeinsam an einer Kampagne für Frauenrechte. Im Laufe der Aktivitäten kam es zu zahlreichen Einschüchterungsversuchen und Verhaftungen von Aktiven, aber auch zur Unterstützung durch prominente Geistliche. Auf der Veranstaltung sollen die Kampagne und ihre AkteurInnen näher beleuchtet werden, eine Einschätzung des bisher Erreichten und der weiteren Perspektiven vorgenommen werden und ein Bild der aktuellen Situation von Frauen im Iran gezeichnet werden. Mit: Monireh Kazemi, Dipl. Ing., Frauenrechtlerin, Internationales Netzwerk zur Solidarisierung mit der iranischen Frauenbewegung, Frankfurt am Main Christiane Hoffman, Journalistin, Ressort Politik der FAS, F.A.Z.-Korrespondentin in Teheran von 1999 bis 2004, Autorin von „Hinter den Schleiern Irans“, Du Mont Buchverlag, Köln 2008, Frankfurt am Main Moderation: Elisabeth Kiderlen, Journalistin und Redakteurin mit Schwerpunkt Iran, 2005/2006 Lehrbeauftragte an der Universität Isfahan, Freiburg Termin: Mittwoch, 15. Oktober 2008, 19.00 Uhr Veranstatungsort: Saalbau Bornheim, Clubraum 2, Arnsburger Str. 24, Frankfurt am Main U 4, Haltestelle Höhenstraße
Recht auf informationelle Selbstbestimmung?
Videoaufzeichnung der Veranstaltung am 27. Februar 2014 in Frankfurt/M.
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Studienwerk der Heinrich-Böll-Stiftung