Zusammenhalt. Die Stadt und ihre Brüche
im Rahmen der Gesprächsreihe "Eine Stadt für alle?"
„Jeder Stein der abgerissen, wird von uns zurückgeschmissen“ – So lautete eine Parole aus der Zeit des Frankfurter Häuserkampfs in den 1960er und 70er Jahren. Auch heute wird die Auseinandersetzung um Wohnraum und „Stadt“ engagiert geführt: Vor allem in den Großstädten steht der Stadtumbau verstärkt im Zeichen von Abriss und Neubau, Sanierung und Umnutzung. Im Zuge der „Renaissance der Stadt“ steigt die Attraktivität von urbanen Stadtteilen, die Preise steigen, es droht Segregation.
Dabei verhält sich Gentrifizierung zum Problem der sozialen Trennung ambivalent: In einer ersten Phase, in der die urbanen „Pioniere“, wie StudentInnen und Kreative in einen Stadtteil ziehen und neue Cafés und Bars eröffnen, wachsen Vielfalt und soziale Heterogenität. Erst in einer zweiten Phase führen steigende Mieten und aufwändige Sanierungen der Bausubstanz letztlich zum Austausch der früheren Bewohnerschaft.
Mit unseren Gästen möchten wir die drängenden sozialen Fragen der Stadtentwicklung diskutieren: Was verursacht Gentrifizierung, was tun gegen steigende Mieten? Was folgt aus dem Schlagwort der inklusiven Stadt? Und wieso redet niemand über die siedlungspolitische und städtebauliche Dimension der Verdrängung? Schließlich: Wie kann eine „Aufwertung“ ohne Verdrängung aussehen?
Mit:
Peter Lindner Professor für Allgemeine Wirtschaftsgeographie, Goethe-Universität Frankfurt am Main Daniela Wagner
Bau- und wohnungspolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/ Die Grünen, Darmstadt Klaus Ronneberger
Langjähriger Mitarbeiter am Institut für Sozialforschung Frankfurt am Main, gegenwärtig freier Publizist, Frankfurt am Main
Dieter von Lüpke,
Leiter des Stadtplanungsamts, Frankfurt am Main Moderation: Benjamin Pfeifer, Heinrich-Böll-Stiftung Hessen Termin: Mittwoch, 14. November 2012, 19.30 Uhr Café im Kunstverein,Steinernes Haus am Römerberg, Markt 44, Frankfurt a.M. Der Veranstaltungsort ist barrierefrei zugänglich. Die Veranstaltung findet im Rahmen des Verbundprojektes „Hochinklusiv! Zusammenhalt in einer vielfältigen Gesellschaft“ der Heinrich-Böll-Stiftung und ihrer 16 Landesstiftungen statt.
Recht auf informationelle Selbstbestimmung?
Videoaufzeichnung der Veranstaltung am 27. Februar 2014 in Frankfurt/M.
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Studienwerk der Heinrich-Böll-Stiftung