Bildung, Betreuung und Erziehung von Anfang an
Tagung
Die öffentliche Diskussion im Zuge der Ergebnisse der PISA-Studien hat dazu geführt, den Blick verstärkt auf Bildung auch in der frühen Kindheit zu richten und Kindertageseinrichtungen statt in erster Linie als Betreuungseinrichtungen verstärkt auch als Bildungseinrichtungen zu betrachten. Nach PISA wurden Kitas rasch mit der Forderung konfrontiert, mehr frühe Bildung und gezielte Bildungsförderung zu betreiben, damit schulische Bildung auf einer besseren Basis aufbauen kann. Dabei birgt die Diskussion die Gefahr eines verkürzten Bildungsverständnisses in sich und droht, die derzeitige Form schulischer Bildung nach vorne zu verlagern statt die Selbstbildungsprozesse von Kindern zur Basis von Bildungsförderung zu machen, so wie es die wissenschaftliche Debatte um frühe Bildung fordert, wie es sich aber auch in den Bildungsplänen, -empfeh-lungen oder -leitlinien vieler Bundesländer wieder findet. Frühkindliche Bildungsprozesse sind ganzheitlich und komplex, und entsprechende Einrichtungen sollen dem Charakter von Bildung als vielfältiger und eigensinniger Selbsttätigkeit des Kindes in sozialen Beziehungen Rechnung tragen. Bildung ist zudem kulturell geprägt, d.h. die soziale, ethnische, geschlechtsspezifische und weltanschauliche bzw. religiöse Eingebundenheit des Kindes prägen seine Lebensumwelt und seine Lebenserfahrungen. Die unterschiedlichen Voraussetzungen von allen Kindern müssen also in die pädagogische Arbeit einbezogen werden. Eltern sind dabei die wichtigsten Partner. Die Gestaltung der Zusammenarbeit mit Eltern ist deshalb von zentraler Bedeutung. Bildung, Erziehung und Betreuung in Krippen und Kitas sollen dazu beitragen, dass jedes einzelne Kind, unabhängig von der Herkunft und seinen individuellen Voraussetzungen gleiche Rechte und Chancen hat, seine Absichten, seine Fähigkeiten und seine individuellen Möglichkeiten in die Entwicklung von Gesellschaft einzubringen. Wie dies am besten gelingen kann und und wie dies in der Praxis aussehen kann, soll im Zentrum der Tagung stehen. ProgrammFreitag, 18. Januar 2008 9.00 Uhr Begrüßung und Einführung 9.30 Uhr Welche Bildung brauchen kleine Kinder?Gerd E. Schäfer, Professor für allgemeine Pädagogik mit dem Schwerpunkt frühkindliche Bildung, Universität Köln 11.00 Uhr Kaffeepause 11.15 Uhr "Alle Kinder sind gleich, jedes Kind ist besonders." Gleichheit und Differenz in der frühen Bildung Petra Wagner, LeitungKINDERWELTEN, Projekt zur voruteilsbewussten Bildung und Erziehung in Kitas, Internationale Akademie der Freien Universität Berlin 12.00 Uhr “Jedes Kind mitnehmen” – Bildungschancen für Kinder aus sozial benachteiligten Familien Anita Jacobs, Leiterin der städtischen Kindertagesstätte „Schwabenstraße“ Emden (1. Preisträger des KiTa-Preises Dreikäsehoch) 12.45 Uhr Mittagspause 14.00 Uhr Neue Wege der ElternbeteiligungEvelyne Höhme-Serke, Leitung Projekt „Demokratie leben“ in Kindergarten und Schule, Eberswalde 14.45 Uhr Kaffeepause 15.00 Uhr Vielfalt gestalten – ein Stadtteil-Netzwerk und seine Aktivitäten für die Integration von Kindern mit Migrationshintergrund und ihrer FamilienWerner Staubach, Cuono-Raabe-Schule, Fulda 15.45 Uhr Abschlussrunde mit den TeilnehmerInnen 16.30 Uhr Ende der Tagung Moderation: Prof.Dr. Ulrich Erhardt, denkmodell Berlin/Frankfurt am Main Die Tagung richtet sich an alle, die mit Bildung, Erziehung und Betreuung von (kleinen) Kindern in Kitas, Grundschule und außerhalb zu tun haben oder daran interessiert sind. Die Tagung ist anerkannt als Fortbildungs- und Qualifizierungsangebot beim Institut für Qualitätsentwicklung (IQ) Hessen; für die Teilnahme erhält eine hessische Lehrkraft 10 Leistungspunkte nach § 8 der IQ- und Akkreditierungsverordnung. Die Tagung ist Teil einer größeren Reihe zum Schwerpunkt Bildung und wird am Freitag, 07. März 2008 in Frankfurt am Main fortgesetzt mit einer weiteren Tagung zum Thema „Welche Bildung, welches Lernen, welche Schule?“ Termin: Freitag, 18. Januar 2008, 9.00 - 16.30 Uhr Veranstaltungsort: Halle 1 Verein für soziale Arbeit im Stadtteil/ Kinderwerkstatt Bockenheim, Falkstr. 72, 60487 Frankfurt am Main ÖPNV: Straßenbahn Linie 16, Haltestelle Juliusstraße, oder U6/U7, Haltestelle Liepziger Straße Teilnahmegebühr: Euro 20.-, ermäßigt Euro 10.- (StudentInnen, Erwerbslose usw.). Im TN-Beitrag sind Mittagessen, Kaffeepausen und Tagungsgetränke enthalten. Bitte TN-Gebühr auf folgendes Konto überweisen: Heinrich-Böll-Stiftung Hessen e.V. Stichwort: Bildung 1 Bank für Sozialwirtschaft BLZ 100 205 00, Kontonr.: 3320400 Information und Anmeldung (bis 14. Januar 2008): Heinrich-Böll-Stiftung Hessen e.V. Niddastr. 64 60329 Frankfurt am Main Tel.: 069/ 23 10 90 FAX: 069/ 23 94 78 E-mail:info@hbs-hessen.de Veranstalter: Heinrich-Böll-Stiftung Hessen e.V. Verein für soziale Arbeit im Stadttteil/Kinderwerkstatt Bockenheim e.V.
Recht auf informationelle Selbstbestimmung?
Videoaufzeichnung der Veranstaltung am 27. Februar 2014 in Frankfurt/M.
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Studienwerk der Heinrich-Böll-Stiftung