Die internationale Finanzmarktkrise
Ursachen - Lehren - Konsequenzen
Sechster Grüner Salon der Heinrich-Böll-Stiftung Hessen
Die internationale Finanzmarktkrise hat zu einer beispiellosen Kapitalvernichtung innerhalb kürzester Zeit geführt. Sowohl weltweit operierende Konzerne als auch zahlreiche kleine und mittlere Unternehmen mussten Konkurs anmelden oder existenzbedrohende Verluste hinnehmen, (Massen-)Entlassungen vornehmen und/oder Kurzarbeit einführen. Staatliches Handeln und Geld verhinderten, dass die Krise noch dramatischere Formen angenommen hat. Dennoch: Auch dies konnte und kann nicht verhindern, dass Millionen Menschen weltweit ernsthaft in ihrer Existenz bedroht sind: Armut, Elend und Hunger haben deutlich zugenommen und werden weiter im Verlauf der Krise zunehmen. Doch wie konnte es dazu kommen? Haben Institutionen, haben Regeln versagt? Waren diese möglicherweise mangelhaft strukturiert oder nicht der Realität angemessen ausgerichtet? Warum hat zahlreich vorhandenes, hochbezahltes Expertenwissen die Krise nicht verhindern können? Und wie sieht es mit dem Krisenmanagement aus: Wurde genug, wurde das Richtige getan? Nachdem die US-Regierung die Investmentbank Lehman Brothers hat Pleite gehen und damit die Finanzmarktkrise zu einem neuen Höhepunkt führte, gelten Banken der Politik weitgehend als sakrosankt, wodurch diese enorme Summen öffentlicher Gelder zu deren Sanierung mobilisieren können. Ist die weithin zu hörende These zutreffend, dass die Politik sich mittlerweile im Würgegriff der Banken befinden? Und wenn dem so ist, was folgte daraus? Schließlich die internationale Ebene: Beinahe alle Staaten gehen mit ihren Möglichkeiten bis an die Grenzen ihrer jeweiligen Leistungsfähigkeit, um die Folgen der Finanzmarktkrise zu bewältigen. Ein weiterer Schock dieser Art wäre für die meisten Volkswirtschaften gleichbedeutend mit deren Zusammenbruch, was verheerende nationale und internationale Folgen hätte. Wird also international ausreichend Vorsorge getragen, um einen weiteren Crash zu verhindern? Welche Instrumente, Institutionen und Mechanismen sind notwendig, um die Finanzwirtschaft national wie international kontrollieren und regulieren zu können? Brauchen wir eine europäische oder gar globale Finanzaufsicht und welche Kompetenzen benötigt diese? Wäre alternativ eine Stärkung nationaler Kontrollmechanismen der realistischere und praktikablere Weg? Und schließlich: Wie zwänge man Banken bzw. Staaten, die genug Drohpotenzial besitzen, um eine Finanzkrise zu provozieren, die sich aber nicht an vereinbarte Spielregeln halten wollen, sich an diese zu halten? Diese und andere Fragen diskutieren: Thomas Jorberg Vorstandssprecher der GLS Bank, BochumGerhard Schick MdB, Sprecher für Finanzpolitik der Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen, Berlin - Mannheim Moderation: Ulrike Herrmann Die Tageszeitung, Berlin
Termin: Donnerstag, 8. Oktober 2009, 19.00 Uhr
Veranstaltungsort: Café im Kunstverein, Steinernes Haus am Römerberg, Markt 44, Frankfurt am Main
Recht auf informationelle Selbstbestimmung?
Videoaufzeichnung der Veranstaltung am 27. Februar 2014 in Frankfurt/M.
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Studienwerk der Heinrich-Böll-Stiftung