Gute Spekulation, schlechte Spekulation - ein Dilemma für die Finanzmärkte?
Eine Veranstaltung der Heinrich-Böll-Stiftung Hessen und des Frankfurter Forums für Ethik in der Finanzpraxis im Rahmen des Green New Deal Verbundprojekts
„Das Zocken muss ein Ende haben“ hörte man in den letzten Jahren von Wissenschaftlern wie Politikerinnen ganz unterschiedlicher Provenienz. Das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Finanzmärkte ist angeschlagen. Erfüllen die Märkte ihre Aufgaben im Dienste der Realwirtschaft oder werden sie von Spekulationen und Spekulanten getrieben? Insbesondere wenn es Rohstoffe oder Währungen betrifft, stehen Händler/innen und Investoren immer wieder unter Verdacht, sich durch Spekulationen zu bereichern und dabei der Allgemeinheit schweren Schaden zu zufügen. Aber was genau ist eigentlich Spekulation? Laut Lehrbüchern ist Spekulation ein wichtiges Element funktionierender Märkte. Gut informierte Spekulanten sind ein wichtiges Korrektiv, indem sie Meinungstrends hinterfragen und durch Arbitrage für die Angleichung von Preisen über verschiedene Märkte hinweg sorgen. Kritiker/innen weisen darauf hin, dass Spekulation funktionerende Märkte aushebelt und sich die Realität der Finanzmärkte längst von den realwirtschaftlichen Entwicklungen abgekoppelt hat. Kurzfristige Gewinnorientierung, gleichgerichtete Informationen und falsche Anreize für Investmentmanager/innen führen zu Spekulationen mit und nicht gegen den Trend. Mangelnde Markttransparenz gibt zentralen Akteuren Wettbewerbsvorteile, und einzelne marktstarke Akteure oder Gruppen von Akteuren können, zumindest kurzfristig, Angebot und Nachfrage in eine bestimmte Richtung lenken und damit wichtige ordnungspolitische Grundsätze aushebeln. Gute Spekulation und schlechte Spekulation stehen nebeneinander. Ein Dilemma für die Finanzmärkte? Mit unseren Gästen wollen wir über die Notwendigkeit und die Grenzen von Spekulation diskutieren. Was kann, was muss und was sollte nicht getan werden, damit Finanzmärkte ihre Funktion für Wirtschaft und Gesellschaft nachhaltig ausfüllen können? Keynote: Prof. Dr. Urs Stäheli, Institut für Soziologie, Universität Hamburg (Autor von „Spektakuläre Spekulation“) Paneldiskussion: Dr. Günter Birnbaum, Abteilungspräsident Wertpapieraufsicht, Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht BaFin Prof. Dr. Gerhard Illing, Seminar für Makroökonomie, Ludwig-Maximilians-Universität München Dirk Müller, freier Börsenmakler, Bestsellerautor, www.cashkurs.de Dr. Gerhard Schick, MdB und Finanzmarktexperte von Bündnis 90/Die Grünen, Berlin Moderation: Hannah Hempell, Sprecherin d. LAG Wirtschaft u. Finanzen der hessischen Grünen, Thomas Losse-Müller, Finanzsektorexperte bei der Weltbank Termin: Mittwoch, 25. Mai 2011, 19.30 Uhr Haus am Dom, Domplatz 3, Frankfurt am Main Veranstalter: Heinrich-Böll-Stiftung Hessen und Frankfurter Forum für Ethik in der Finanzpraxis
Recht auf informationelle Selbstbestimmung?
Videoaufzeichnung der Veranstaltung am 27. Februar 2014 in Frankfurt/M.
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Studienwerk der Heinrich-Böll-Stiftung