Kultur als Türöffner. Die Rolle der Kulturpolitik im internationalen Wettbewerb um Macht, Köpfe und Ressourcen
Im Rahmen der Reihe "Die große Verunsicherung. Was wird aus Europa angesichts der globalen Machtverschiebungen?"
Der „American way of life“ übt in vielen Teilen der Welt nach wie vor eine große Anziehungskraft aus. Damit einhergeht, dass Absatzmärkte für –bestimmte - US-amerikanische Produkte quasi wie von selbst erzeugt und dominiert werden. Auch für zahlreiche gut ausgebildete Menschen würde ein Lebenstraum in Erfüllung gehen, könnten sie in den USA leben und arbeiten. Es gibt also einen direkten Zusammenhang zwischen Kultur(politik) - möglicherweise inklusive der dieser zugrundeliegenden Normen - und Ökonomie. Nicht zuletzt deshalb stellt die Außenkulturpolitik ein wichtiges Instrument in den internationalen Beziehungen dar. Wie genau ist das Verhältnis von Verständigung und Durchsetzung von Interessen auf dem Gebiet der Außenkulturpolitik zu sehen? Worin unterscheiden sich die konzeptionellen Grundlagen außenkulturpolitischer Konzepte und Strategien globaler Akteure? Kann und wird es eine gemeinsame europäische Außenkulturpolitik geben und was sollte, was müsste diese beinhalten und anstreben? Diese und andere Fragen diskutieren:
Ronald Grätz, Generalsekretär des Institutes für Auslandsbeziehungen (IfA), Stuttgart
Anja Senz, Politikwissenschaftlerin, Geschäftsführerin des Konfuzius-Institutes Ruhr an der Universität Duisburg-Essen
Helga Trüpel, MdEP, BrüsselModeration:
Corinna Hauswedell, Conflict Analysis and Dialogue(CoAD), Bonn Mitherausgeberin des FriedensgutachtensTermin:
Donnerstag, 12. Juli 2012, 19 Uhr
Ökohaus, Kasseler Straße 1a, Frankfurt a. M. (Nähe Westbahnhof)
Eine Veranstaltung der Heinrich-Böll-Stiftung Hessen im Rahmen der ReiheDie große Verunsicherung: Was wird aus Europa angesichts der globalen Machtverschiebungen?
Das Zeitalter der durch die USA geprägten Unipolarität ist definitiv vorbei. Mit der Volksrepublik China und anderen Schwellenländern sind in der internationalen Politik neue Herausforderungen für die Europäische Union auf der Bildfläche erschienen. Die bisherigen Machtkonstellationen sind ins Wanken geraten. Die Bündnisse und strategischen Orientierungen von gestern tragen nicht mehr. Dadurch sind neue Unsicherheiten entstanden und die Notwendigkeit, sich neu zu orientieren. Aber mit wem und wohin soll die Reise gehen?Für die Europäische Union, die aufgrund ihrer starken sozialstaatlichen Orientierung in den Augen vieler ein „quasi-kommunistisches“ Gegenmodell zum Gesellschafts- und Wirtschaftsmodell der USA darstellt, von dem viele globale Wettbewerber behaupten, es führe zu „Bequemlichkeit“ und wäre deshalb auch dem Untergang geweiht, ergeben sich somit eine Reihe von Fragen:
- Was taugt die Kategorie des „Westens“ eigentlich noch? Was verbindet, was trennt die „westliche Wertegemeinschaft“? Wie tragfähig ist dieses Modell noch in Zeiten des derzeit stattfindenden globalen Wandels? - Welche konkreten Herausforderungen sind mit dem Aufstieg Chinas und anderer BRIC(S)-Staaten bzw. dem Auseinanderdriften der transatlantischen Allianz für Politik, Gesellschaft und Ökonomie der Europäischen Union verbunden? - Was muss geschehen, um als global player europäische Werte und Interessen besser zur Geltung bringen zu können? - Wie wird Europa in den Politikdiskursen von anderen, vor allem den USA und China gesehen? - Wie definiert Europa seine Werte und Interessen neu und was folgt daraus?Recht auf informationelle Selbstbestimmung?
Videoaufzeichnung der Veranstaltung am 27. Februar 2014 in Frankfurt/M.
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Studienwerk der Heinrich-Böll-Stiftung