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ARCHIV 2006 - Februar 2014
Beteiligung. Die Stadt und ihre Bürger/innen
Öffentliche Gesprächsreihe "Eine Stadt für alle?"

Die wachsende Diskrepanz zwischen dem begrenzten Einfluss, den Bürgerinnen und Bürger über Wahlen auf Staat und Städte haben, und dem starken Einfluss, den die Politik auf ihre Lebensweise ausübt, gehört zu den wesentlichen Ursachen von Politikverdrossenheit. Bürgerbeteiligung wird auch deshalb für die lokale Politik im 21. Jahrhundert von so großer Bedeutung sein. Doch wo einerseits ein Begehren nach mehr Demokratie entsteht, sinkt andererseits die Wahlbeteiligung und wächst die parteipolitische Apathie. In Umfragen sprechen sich fast 80 Prozent der Befragten für mehr Beteiligung aus, gleichzeitig lehnen aber 75 Prozent eine Mitarbeit in politischen Organisationen ab. Zur Auflösung dieses Missverhältnisses und zur Förderung sozialer Inklusion scheint sich eine Stärkung der Zivilgesellschaft anzubieten: Die Erfahrungen mit Stuttgart 21 oder den Hamburger Schulprotesten zeigen allerdings, dass es gerade das Bürgertum ist, das heute Protest organisieren und sich in der Komplexität und partiellen Intransparenz zivilgesellschaftlicher Aushandlungsprozesse Gehör verschaffen kann. Allein die diskutierten Formen – Bürgerforen, Mediationsver-fahren, E-Democracy, Planungswerkstätten, Bürgerbegehren und -befragungen – lassen gerade sozial-und bildungsschwache Gruppen ratlos zurück. 
   Wie also weiter mit der Beteiligung? Wie verhalten sich Partizipation und Integration zueinander? Und wie verändern die neuen Beteiligungsformen Stadtpolitik und Stadtentwicklung, wo werden welche Formen angewendet und führen sie auch zu einem Mehr an sozialer Inklusion – Oder gerade nicht? Diskussion mit Brigitte Geißel, Professorin für Politikwissenschaft und politische Soziologie, Goethe-Universität Frankfurt am Main, hat den Frankfurter Bürgerhaushalts evaluiert Barbara Schönig, Professorin für Stadtplanung an der Bauhaus Universität Weimar Tim Schuster, Initiative Offenes Haus der Kulturen, Frankfurt am Main Moderation: Jens Gobert, Politikwissenschaftler, Schwerpunkt Beteiligung und demokratische Innovationen, Frankfurt am Main Termin und Ort: Mittwoch, 18. September 2013, 19:30 Uhr Naxoshalle, Foyer Theater Willy Praml, Wittelsbacher Allee 29, Frankfurt am Main Achtung: Der Zugang zur Naxoshalle erfolgt zur Zeit wegen Umbaumaßnahmen über die Waldschmidtstraße. Veranstalter: Heinrich Böll Stiftung Hessen in Kooperation mit dem Theater Willy Praml auf Naxos. Im Rahmen des Verbundprojekts hochinklusiv - Zusammenalt in einer vielfältigen Gesellschaft des Heinrich-Böll-Stiftungsverbunds

 

Studienwerk der Heinrich-Böll-Stiftung