Abendveranstaltungsreihe "Zukunft mit und ohne Arbeit? Reformansätze in Europa"
Veränderungen der Arbeitsgesellschaft und gesellschaftliche Teilhabe: Entgrenzung von Arbeit und Leben - Vom Sozialstaat zur Kulturgesellschaft?
Thema
Hoch flexible Arbeitszeiten, Projektarbeit, neue Formen beruflicher Tätigkeit und Selbständigkeit, die faktische Verlängerung von Arbeitszeiten - all das stellt das gewohnte Verhältnis von Arbeit und Leben in Frage.
Wie kann vor dem Hintergrund dieser Entgrenzungen eine neue Balance zwischen Arbeit und Leben entstehen und welche Handlungsanforderungen, etwa bezüglich einer neuen Zeitpolitik oder Lebensverlaufspolitik ergeben sich daraus?
Entgrenzungsprozesse sind aber vor allem auch sozial riskant, d.h. immer mehr Menschen arbeiten inzwischen jenseits von Tarifverträgen oder sozialstaatlicher Absicherung, ohne feste zeitliche und institutionelle Strukturen. Adrienne Göhler greift in ihrem Buch "Verflüssigungen" (2006) diese Entwicklungen auf eine neue Art auf und plädiert für die Umgestaltung des Sozialstaats in eine Kulturgesellschaft. Worum es dabei geht und ob die Erfahrungen von Künstlerinnen und Künstlern, die sozial und ökonomisch ungesichert mit Phantasie ihre eigensinnigen Lebens- und Arbeitsentwürfe entwickeln, hierbei den Weg weisen können, soll ebenfalls thematisiert werden.
ReferentInnen
- Eckart Hildebrandt, Leiter Projektbereich "Zukunft der Arbeit und Nachhaltigkeit", Wissenschaftszentrum Berlin
- Adrienne Goehler, Kuratorin des Hauptstadtkulturfonds, Berlin
Termin
Dienstag, 07. November 2006, 20.00 Uhr
Veranstaltungsort
Stadtwerke, Raum A 202, Kurt-Schumacher-Str. 10, 60311 Frankfurt a. M.
S-Bahnen und U4/U5 bis "Konstablerwache" oder Straßenbahnlinien 11/12 bis "Börneplatz"
Recht auf informationelle Selbstbestimmung?
Videoaufzeichnung der Veranstaltung am 27. Februar 2014 in Frankfurt/M.
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Studienwerk der Heinrich-Böll-Stiftung