Symposium
Krise und Aufbruch. Asta Nielsen als Protagonistin der Moderne
Thema:
Asta Nielsen war der erste europäische Star von Weltgeltung. Sie begann ihre Filmkarriere im Jahr 1910, zunächst in Dänemark, und drehte ihre weiteren Filme bis auf wenige Ausnahmen in Deutschland. In den zwanziger Jahren arbeitete sie mit herausragenden Regisseuren zusammen und versuchte ihre künstlerische Autonomie durch die Gründung einer eigenen Produktionsgesellschaft zu wahren. Asta Nielsens Kunst des Schauspiels wurde von zeitgenössischen Filmtheoretikern und Kritikern, von Literaten und Künstlern gewürdigt und gefeiert. In der Kultur- und Filmgeschichte wurde sie als Schöpferin einer filmischen Gebärdensprache und übergreifend als Prototyp des modernen Stars gewürdigt. Bis heute überrascht die Modernität der Erscheinung Asta Nielsens, die sie mit späteren Filmstars wie Louise Brooks, Ossi Oswalda oder Clara Bow verbindet. Und auch in den Filmen finden sich vielfältige Dokumente und Zeichen dessen, was gemeinhin als Moderne gesehen wird: städtisches Ambiente, Verkehrstechnik, Industrie, Amerika, Institutionen wie Schulen, Militär, Mode und nicht zuletzt Bilder von der unabhängigen, berufstätigen, modisch extravaganten oder sachlich gekleideten, der sexuell freizügigen Frau. Mit dem Symposion und der zeitgleich beginnenden Filmretrospektive wird das Werk von Asta Nielsen, soweit es überliefert ist, erstmalig in großem Umfang zugänglich gemacht und durch Vorträge und Kommentare aus verschiedenen Fachdisziplinen erläutert und kommentiert. Ausgehend von den konkreten Filmen liegt der Fokus des Symposions auf der Frage nach dem Verhältnis des Frühen Kinos von Asta Nielsen zu der sich herausbildenden Moderne. Das Symposion findet im schauspielfrankfurt und im Deutschen Filminstitut – DIF / Kino des Deutschen Filmmuseums statt. Programm
Donnerstag, 26. April 2007
17.00 Uhr, Glashaus schauspielfrankfurt
Eröffnung und Festvortrag
Geschichte spielen. Die ungewöhnliche Modernität der Asta Nielsen
Heide Schlüpmann, Uni Ffm
20.00 Uhr, Großes Haus schauspielfrankfurt
Eröffnung der Retrospektive mit der Uraufführung von Kompositionen der Pianistin Maud Nelissen zu "Der Fremde Vogel" (1911) und "ZapatasBande" (1913/14)
Freitag, 27. , Samstag, 28. und Sonntag, 29. April 2007
Forstetzung des Symposiums und der Retrospektive im Kino des Deutschen Filmmuseums
Detailliertes Programm
Sonntag, 29. April 2007
15.30 Uhr, Glashaus schauspielfrankfurt
Abschlussdiskussion
19.00 Uhr, schauspielfrankfurt
Filmvorführung "Hamlet" (1920/1921) in einer weltweit einzigartigen, vom Deutschen Filminstitut restaurierten Fassung mit Live-Aufführung einer von ZDF/ARTE beauftragten Komposition des deutschen Jazz-Klarinettisten Michael Riessler und internationalen Solisten
Veranstalter:
Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der J.W.Goethe-Universität Frankfurt am Main und Kinothek Asta Nielsen in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Filminstitut - DIF/ Deutschen Filmmuseum, Frankfurt am Main,
in Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung Hessen e.V. und vielen anderen Patnern
Recht auf informationelle Selbstbestimmung?
Videoaufzeichnung der Veranstaltung am 27. Februar 2014 in Frankfurt/M.
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Studienwerk der Heinrich-Böll-Stiftung