Klima des Wissens. Zum Spannungsverhältnis von Ökologie, Freiheit und Demokratie
Hochschultag im Rahmen der bundesweiten Campustour 2009 der Heinrich-Böll-Stiftung "Wissen, was wirkt"
Im Rahmen einer bundesweiten Campustour 2009 der Heinrich-Böll-Stiftung findet am 27. Mai in Marburg ein Hochschultag mit einer Reihe von Veranstaltungen statt, die durch verschiedene studentische Gruppen an der Universität Marburg und die Heinrich-Böll-Stiftung Hessen, z. T. in Zusammenarbeit mit weiteren Kooperationspartnern organisiert werden. Übergreifendes Ziel der Campustour ist es, angesichts der einschneidenden gesellschaftlichen Umbrüche im Zuge von Klimawandel, von Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise, von den Veränderungen im Bildungssystem usw. die Hochschulen als Orte zu begreifen, an denen über die Zukunft der Gesellschaft reflektiert und debattiert wird. Gegen den Trend, Hochschulen als reine Dienstleistungsunternehmen oder als bloße Lieferanten von Wissen zu begreifen, wollen wir mit der Campustour 2009 dazu beitragen, gesellschaftspolitische Debatten an die Hochschulen zurück zu holen. Programmübersicht 10.00 h Eröffnung Ganztägig Ausstellung mit Infoständen 10.30 – 12.30 h Wissenschaftspolitischer SalonDEMOKRATIE AN DER HOCHSCHULE 13.30 – 16.00 h SymposiumKLIMAWANDEL IM VERSTÄNDNIS VON WISSENSCHAFT UND GESELLSCHAFT 13.30 – 18.00 h Offenes Themen-CafeKLIMAWANDEL – WANDEL IM DENKEN? 18.00 – 20.00 h Film mit FilmgesprächURANIUM – IS IT A COUNTRY? 21.00 h (Einlass ab 20.30 h) Slam Poetry ShowKLIMA, FREIHEIT, DEMOKRATIE Anschließend Party (Rockbar) im Nachtsalon Detailliertes Programm Ganztägig (Foyer Hörsaalgebäude, EG, Biegenstr. 14, Philipps-Universität Marburg) Ausstellung und Infostände von UniSolar u.a. 10.00 Uhr Eröffnung (Foyer Hörsaalgebäude) Tarek Al-Wazir, Fraktions- und Landesvorsitzender von Bündnis 90 /Die Grünen in Hessen Dr. Franz Kahle, Bürgermeister, Marburg 10.30 – 12.30 Uhr Wissenschaftspolitischer SalonDemokratie an der Hochschule Mit Lehrenden und Studierenden der Philipps-Universität Marburg sowie mit Tarek Al-Wazir (Fraktionsvorsitzender), Sarah Sorge (Sprecherin für Wissenschaft und Kunst) und Angela Dorn (Sprecherin für die Belange der Studierenden) der Grünen im hessischen Landtag Moderation: Prof. Dr. Susanne Maurer und Dr. Sabine Toppe, Institut für Erziehungswissenschaft der Philipps-Universität Marburg. Der Salon ist auf 30 Personen begrenzt. Eine Anmeldung ist erforderlich! (Sitzungssaal Verwaltungsgebäude, Biegenstr.12) 13.30 – 16.00 Uhr Symposium (Sitzungssaal Verwaltungsgebäude, Biegenstr.12) Klimawandel im Verständnis von Wissenschaft und Gesellschaft 13.30 Uhr: Vortrag Bildung in Zeiten des Klimwandels: Konzeption - Bausteine - ProzessePD. Dr. Hartmut Bölts, Institut für Erziehungswissenschaft der Philipps-Universität Marburg 14.00 Uhr: Arbeitsgruppen AG 1 ResilienzSirin Bernshausen, Zentrum für Konfliktforschung der Uni Marburg Resilienz bezeichnet die Fähigkeit eines Systems, sich durch Wandlungsprozesse an Veränderungen seiner Umwelt anzupassen und diese auch aktiv mitzugestalten. Resiliente Systeme können sowohl innere als auch externe 'shocks' ausbalancieren und im Idealfall für die Zukunft lernen. Eine resiliente Gesellschaft ist global vernetzt und kommunikativ, aber nur zu einem geringen Ausmaß von Außenfaktoren abhängig. Im Extremfall könnten in solch einer Gesellschaft die Menschen durch ihre Vielfalt, ihre Kreativität, ihr Wissen und unter Verwendung lokal vorhandener Ressourcen globale Krisen überstehen. Die Arbeitsgruppe nähert sich in kreativer Weise dem Konzept an. AG 2: Der Stern-Bericht Simone Gobien, Institut für Kooperation in Entwicklungsländern, Uni Marburg Der Stern Review on the Economics of Climate Change erregte nach seinem Erscheinen Ende 2006 großes öffentliches Interesse. Darin berechnete der ehemalige Chefökonom der Weltbank Sir Nicholas Stern erstmals die Kosten und ökonomischen Folgen, die ein ungebremster Klimawandel im Vergleich zu den Kosten für frühzeitige Klimaschutzmaßnahmen haben würde. Die Diskussion über Klimaschutz wurde dadurch wieder angefacht. In der Arbeitsgruppe werden zentrale Stellen des Berichts in den Blick genommen und diskutiert. AG 3: Klima sucht Schutz: Instrumente für Kyoto-II Hanno Groth, Phlink e.V. - Initiative für Nachhaltigkeit, Uni Marburg Ende 2009 finden in Kopenhagen die Verhandlungen für die Kyoto-II-Phase statt, bei denen Länder neue Verpflichtungsziele vereinbaren. Für die Umsetzung von Reduktionen wird nicht nur eine Überarbeitung der derzeitigen Instrumente (z.B. des Emissionshandels) besprochen, es gibt auch Vorschläge für neue Instrumente, wie z.B. REDD, mit denen möglicherweise ein effektiver Klimaschutz möglich ist. In der Arbeitsgruppe sollen die Vor- und Nachteile unterschiedlicher Instrumente verglichen und der Entwurf für ein effektives Klimaschutzprogramm erarbeitet werden. 15.30 Uhr: Abschlussdiskussion Phlink e.V. Initiative für Nachhaltigkeit 13.30 – 18.00 Uhr Offenes Themen-Café (Foyer Hörsaalgebäude, EG, Biegenstr. 14) Klimawandel – Wandel im Denken? Bei einer Tasse Kaffee kreativ denken und diskutieren…
- Wie verläuft die öffentliche Debatte um die Klimakrise, eines der größten Probleme des 21. Jahrhunderts?
- Wie berichten Medien über Erkenntnisse und Vorschläge aus Wissenschaft und Politik aus aller Welt?
- Welche Bedeutung hat Wissenschaft im öffentlichen Diskurs um die Lösung der Problematik des Klimawandels?
- Welche Rolle nehmen Universitäten im Kontext des Klimawandels ein?
- Bietet die Universität Raum, um vom Wissen um ökologische Probleme zu einem Bewusstsein für nachhaltiges Handeln zu führen?
- Sollte die Hochschule ein Ort der Ausbildung beruflicher Kompetenzen oder ein treibender Akteur bei grundlegenden gesellschaftlichen Problemstellungen wie dem Klimawandel sein?
Recht auf informationelle Selbstbestimmung?
Videoaufzeichnung der Veranstaltung am 27. Februar 2014 in Frankfurt/M.
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Studienwerk der Heinrich-Böll-Stiftung