Print version template
ARCHIV 2006 - Februar 2014
Künstlerische Renaturierung der Gesellschaft
Symposium

Welchen Beitrag kann Kunst, können zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler für die dringend notwendigen Veränderungen im Umgang des Menschen mit Natur leisten? Wie kann Kunst unterstützend, impulsierend und verändernd wirken, im Sinne einer bereits vielerorts als richtig und notwendig erkannten neuen Haltung gegenüber Natur und Umwelt? Wie kann sie dabei die Umsetzung von Erkenntnissen in eine zeitgemäße und sinnvolle Umweltpolitik und deren Akzeptanz in der Gesellschaft fördern?Diesen Fragen geht das Symposium »Künstlerische Renaturierung der Gesellschaft« nach. Ziel des Symposiums ist es, durch den Dialog zwischen Kunst, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft die Vertiefung, Klärung und Bündelung der Erkenntnisse und Fragestellungen des interdisziplinären Ansatzes herbeizuführen. Insbesondere sollen Vernetzungen befördert und neue Synergien ermöglicht werden. Dabei geht es, neben theoretischen und herleitenden Fragestellungen, um konkrete Aufgaben, die sich für die künstlerische Arbeit im Annehmen der aktuellen menschlichen Verantwortung für Natur und Umwelt stellen. Viele Künstlerinnen und Künstler haben in ihrer Arbeit eine intensive respektvolle Haltung zur Natur entwickelt, die hier gesellschaftlich wirksam werden kann. Die sich daraus ergebenden Aufgabenfelder können ihrerseits die Entwicklung neuer künstlerischer Ansätze und Strategien fördern.  Die Veranstaltung bietet ein öffentliches Diskussionsforum zu Grundfragen der Natur, Gesellschaft, Politik und Kunst, mit denen sich Künstler wie Publikum bereits im Rahmen des Ausstellungsprojektes »Die Kunst der Natur ist die Natur der Kunst« im September und Oktober 2010 im Künstlerverein Walkmühle in Wiesbaden auseinandersetzen. Zur Vertiefung der Frage, welchen Beitrag Kunst für die dringend notwendigen Veränderungen im Umgang des Menschen mit Natur leisten kann, haben wir für das Symposium Referenten aus den Bereichen Kunst, Kultur, Ökologie, Wirtschafts- und Politikwissenschaften sowie Umweltaktivismus gewonnen. In Vorträgen, Filmbeispielen und Diskussionen werden Strategien und Möglichkeiten vorgestellt und ausgelotet. Ergänzt wird diese Auseinandersetzung von zwei künstlerischen Beiträgen: der Multimedia-Performance »Parabel« von Rüdiger Steiner und Marko Sommer sowie einer neuen »Eismusik« von Axel Schweppe.  

PROGRAMM

 SAMSTAG, 23. OKTOBER 10.00   Begrüßung und Ausblick             Axel Schweppe (Kurator),             Dr. Elke Ullrich (Kunstwissenschaftlerin),            Dr. Bernd Wagner (Heinrich-Böll-Stiftung Hessen e.V.)  10.15   Führung durch die Ausstellung             mit Diskussion der aktuellen künstlerischen Positionen             Dr. Anja Cherdron-Modig (Kunstwissenschaftlerin)  11.45   Kaffeepause  12.00   Vortrag I mit anschließender Diskussion:             Kultur – Kunst – Nachhaltigkeit
            Dr. Bernd Wagner (Heinrich-Böll-Stiftung Hessen e.V.
            und Kulturpolitische Gesellschaft)  13.30   Mittagspause  14.30   Vortrag II mit anschließender Diskussion:             Renaturierung von Fließgewässern             Dr. Christiane Gallikowski (Biologin im Hessischen             Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und             Verbraucherschutz)  16.00   Kaffeepause  16.15   Performance »Parabel«             mit anschließendem Künstlergespräch             Rüdiger Steiner und Marko Sommer (Künstler)    SONNTAG, 24. OKTOBER 10.00   Begrüßung und Überblick vom Vortag             Dr. Elke Ullrich (Kunstwissenschaftlerin)  10.15   Vortrag III mit anschließender Diskussion:             Wirtschaftliche Notwendigkeit ethischen Handelns             Prof. Dr. Christian Rennert (Ökonom)  11.45   Performance »Eismusik«             mit anschließender Kaffeepause             Axel Schweppe (Künstler)  12.30   Kurzvortrag IV mit anschließender Diskussion:             »Feldforschung« – Positionen ökologischer Kunst            Dr. Anja Cherdron-Modig (Kunstwissenschaftlerin)  13.30   Mittagspause  14.30   Vortrag V mit bewegten Bildern und anschließender             Diskussion:             Bildsprache im politischen Aktivismus             Ariane Hildebrandt (Redaktionsleitung Film undFernsehen,
            Greenpeace Deutschland)
 16.00   Kaffeepause  16.15   Abschlussgespräch      TEILNEHMER Dr. Anja Cherdron-ModigKunstwissenschaftlerin (Wiesbaden) Anja Cherdron-Modig promovierte an der Universität Oldenburg und arbeitet freiberuflich als Kunstwissenschaftlerin. Ihr inhaltlicher Schwerpunkt ist die Kunst des 20. Jahrhunderts und die zeitgenössische Kunst.  Dr. Claudia GallikowskiBiologin (Wiesbaden) Claudia Galikowski koordiniert im Hessischen Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz die Renaturierungsmaß-nahmen der Region im Bereich Wasser. Die spezielle Problematik der Stadt Wiesbaden für die Wasserrenaturierung als auch regionale Renaturierungsmaßnahmen sind ihr Arbeitsgebiet.  Ariane HildebrandtRedaktionsleiterin Film und Fernsehen, Greenpeace Deutschland (Hamburg)  Ariane Hildebrandt ist Juristin und hat nach einem Volontariat bei ARTE (Metropolis) als Journalistin für renommierte Kultur- und Zeitgeistmagazine (z. B. Tracks, Polylux) sowie für verschiedene Reportagemagazine  bei ARTE und ARD (z.B. Absolut - Arte) über NGOs, Menschenrechte, Umwelt und Politik gearbeitet. Seit einigen Jahren ist sie mit internationaler Dreherfahrung für die bewegten Bilder von Greenpeace zuständig.   Prof. Dr. Christian RennertÖkonom (Köln) Als Ökonom war Christian Rennert lange Zeit in der Automobilindustrie erfolgreich tätig. Seit einiger Zeit hat er sich bewusst für eine Wende im beruflichen Werdegang entschlossen: Er unterrichtet als Professor für Unternehmensführung an der Fachhochschule Köln. Mit profundem wirtschaftlichem Hintergrund erarbeitet und lehrt er Themen wie Nachhaltigkeit und Ethik.  Axel SchweppeKünstler und Kurator (Köln/Aulhausen) Axel Schweppe ist Klangkünstler und Komponist. Das Erkunden von Naturprozessen ist für seine Arbeit von zentraler Bedeutung. Sein Werk umfasst zahlreiche Klanginstallationen und Performances, wie auch Filmmusikkompositionen (ARTE/ZDF) und Workshops (u.a. mit dem Hessischen Rundfunk). Marko SommerKunsterzieher und Künstler (Andernach) Als Künstler arbeitet Marko Sommer vor allem in den Bereichen Video und Performance. Der Mensch in der Reflexion seiner selbst ist ein zentrales Thema seiner Arbeiten. Dabei werden inhaltlich und formal verschiedene Realitätsebenen angesprochen.  Rüdiger SteinerKünstler (Wiesbaden) Rüdiger Steiner arbeitet als freier Künstler im Bereich der Bildhauerei, Installation und Performance. Seine Arbeiten sind Prozesse der Veränderung. Strukturen, Schichten und Ge-Schichten mit Material, Bildern und Worten erzählen von Mensch und Natur, von Gleichzeitigkeit und Erinnerung. Im Bereich der kulturellen Bildung arbeitet er mit Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern (z.B. Kunstsplitter).  Dr. Elke UllrichKunstwissenschaftlerin (Wiesbaden) Nach dem Studium in Kassel und Florenz war Elke Ullrich im Vorstand des Kasseler Kunstvereins als Kuratorin und Pressesprecherin sowie für verschiedene Institutionen und Kunstprojekte tätig (u.a. documenta, Werkleitz Gesellschaft). Sie arbeitet für den Künstlerverein Walkmühle und als freie Kunstwissenschaftlerin und Kunstvermittlerin. Zudem führt sie eigene kunstpädagogische Projekte durch.  Dr. Bernd WagnerKulturwissenschaftler (Bonn/Frankfurt) Bernd Wagner ist wissenschaftlicher Leiter des Instituts für Kulturpolitik und stellvertretender Geschäftsführer der Kulturpolitischen Gesellschaft sowie Vorstandsmitglied der Heinrich-Böll-Stiftung Hessen e.V. In diesen Zusammenhängen hat er zahlreiche Publikationen u.a. zu Interkultur, Nachhaltigkeit und Kultur und bürgerschaftlichem Engagement verfasst.    
INFORMATIONEN  TERMINE:Samstag, 23.10. und Sonntag 24.10.2010jeweils von 10 – 17 Uhr TEILNAHME:Die Teilnahme am Symposium ist für alle Interessierten offen, wir freuen uns auf eine rege Diskussion! PREISE: Wochenendticket 10,– Euro incl. Führung durch die Ausstellung, Tagesticket 6,– Euro.In den Mittagspausen wird ein vegetarisches Essen angeboten.  ANMELDUNG:Aufgrund der Platzkapazität ist die Teilnehmerzahl begrenzt. Für Voranmeldungen wenden Sie sich bitte per E-mail an e.ullrich@walkmuehle.net oder melden Sie sich telefonisch an unter 0611 – 94 10 207. Die Tickets erhalten Sie an der Tageskasse. Dort können – sofern noch Plätze vorhanden sind – gerne auch ohne Voranmeldung Tickets erworben werden.  ANFAHRT Und WEITERE INFORMATIONEN:Das Symposium findet statt im Künstlerverein Walkmühle e.V., Bornhofenweg / Ecke Walkmühlstrasse, 65195 Wiesbaden. Bitte nutzen Sie nach Möglichkeit öffentliche Verkehrsmittel und parken Sie nicht auf dem Gelände. Per Bus erreichen Sie die Walkmühle z.B. ab dem Hauptbahnhof mit der Linie 3 (Haltestelle Bornhofenweg) oder der Linie 6 (Haltestelle Nordfriedhof).Einen Anfahrtsplan und weitere Infos finden Sie unter www.walkmuehle.net KOOPERATION:Das Symposium »Künstlerische Renaturierung der Gesellschaft« ist ein Kooperationsprojekt des Künstlerverein Walkmühle mit der Heinrich-Böll-Stiftung Hessen e.V.

 

Studienwerk der Heinrich-Böll-Stiftung