FUKUSHIMA SPECIAL: Japan nach dem 11. März 2011
Filme, Vorträge, Podien und Austellungen ein Jahr nach Fukushima im Rahmen des japanischen Filmfestivals NIPPON CONNECTION
Ein Jahr nach der Katastrophe von Fukushima gibt es die Gelegenheit, im Rahmen des japanischen Filmfestivals NIPPON CONNECTION die vergangenen Ereignisse in einem FUKUSHIMA SPECIAL weiter zu reflektieren. FUKUSHIMA SPECIAL – 2. bis 6. Mai 2012ProgrammFilme:3.11 Tomorrow 41 Regisseure in Japan drehten einen persönlichen Kurzfilm von je 3 Minuten und 11 Sekunden zu den Ereignissen vom 11. März 2011 Japan 2011, 137 Min., OmeU Donnerstag, 3.5., 14.45 Uhr Festivalzentrum Weltpremiere in Anwesenheit von Ryusuke HAMAGUCHI No Man´s Zone von Toshi FUJIWARA Japan/Frankreich 2012, 104 Min., OmeU Donnerstag. 3.5., 19.45 Uhr Festivalzentrum Freitag, 4.5., 20.00 Uhr Orfeo´s Erben In Anwesenheit von Toshi FUJIWARA The Sketch of Mujo von Koichi OMIYA Japan 2011, 75 Min., OmeU Freitag, 4.5., 17.15 Uhr Festivalzentrum River von Ryuichi HIROKI Japan 2011, 89 Min., OmeU Samstag, 5.5., 12.30 Uhr Festivalzentrum Fukushima: Memories of a Lost Landscape von Yojyu MATSUBAYASHI Japan 2011, 109 Min., OmeU Samstag, 5.5., 20.00 Uhr Festivalzentrum Fukushima Hula Girls von Masaki KOBAYASHI Japan 2011,m 102 Min., OmeU Sonntag, 6. 5. 12.00 Uhr Festivalzentrum Vorträge und Diksussionen:„Ein Jahr nach Fukushima – Blicke auf die Katastrophe“ Bericht des Fukushima Arbeitskreises der Japanologie Frankfurt Die Mitglieder der Textinitiative Fukushima tragen Kurzreferate zu den von ihnen im Laufe der letzten Monate behandelten Themen vor: Unter anderem werden Diskussionsbeiträge japanischer Künstler und Intellek-tueller vorgestellt, eine kleine Zeitgeschichte der japanischen Akzeptanz atomarer Energie präsentiert sowie die Rolle der „Gefälligkeitsgelehrten“ hinterfragt. Andreas Krautwurst: „Störfälle“ - Zur japanischen Zeitgeschichte der Nukleartechnik Miriam Schwarz: Die japanische Akzeptanz des Atomaren und der„Gefalligkeitsgelehrte“ – Fallbeispiel Takeshi UMEHARA Takahashi HIROKO: Bürgerprotest und Bürgerengagement Gwendolyn Kirchknopf und Sascha Boljevac: Die Kinder von Fukushima Julia Kühn und Jessica Alexander: „Wütendes Gemüse“ − Protest im Posterformat Martin Ries: „Fukushima-Photographie“ – Kazuma OBARA Robert Fuchs: Die atomare Katastrophe im Videospiel Prof. Dr. Lisette Gebhardt: Japanische Literatur nach Fukushima Donnerstag 3.5., 19:00 Uhr, Jügelhaus Hörsaal B, Eintritt frei. Populärkultur als Wiederaufbau-Strategie im Post-Fukushima-Japan: Neues von der „Cool Japan!“- Kampagne Vortrag von Dr. des. Cosima Wagner Die Bewältigung der Dreifach-Katastrophe des 11. März 2011 ist zur vordringlichsten gesellschaftlichen Aufgabe der nächsten Jahre in Japan geworden. Auch die Populärkulturindustrie soll hierzu einen Beitrag leisten, sei es zur Wiederbelebung kreativwirtschaftlicher Strukturen in den betroffenen Präfekturen, sei es zur Aufbesserung des internationalen Images des Landes im Rahmen der „Cool Japan!“-Kampagne der japanischen Regierung. Der Vortrag diskutiert die Bedeutung der Populärkultur als Wiederaufbau-Strategie im Post-Fukushima Japan und fragt nach den politischen Absichten, Akteuren sowie Zielen der Maßnahme. Dabei sollen auch kritische Stimmen vorgestellt und die Frage der kulturellen Globalisierung „Japanese style“ neu betrachtet werden. Freitag 4.5., 14:00 Uhr, Jügelhaus Hörsaal A, Eintritt frei. „Die Bestie von Fukushima“ Live-Horspiel-Lesung von und mit Jörg Buttgereit Vor dem Hintergrund der Erdbeben-, Tsunami- und Reaktorkatastrophe von Fukushima 2011 wirken populäre japanische Monster- und Katastrophenfilme nahezu prophetisch. All die in den Nachrichtenbildern dokumentierten Schreckensszenarien wurden im Film längst vorweggenommen und durchlebt. Vielleicht resultiert daraus auch die Disziplin der Japaner gegenüber der realen Katastrophe. Für sie sind erweckte Urweltmonster wie Godzilla viel mehr als nur Metaphern für den Weltuntergang. Die Live-Lesung des Hörspiels „Die Bestie von Fukushima“ von Jörg Buttgereit dokumentiert die Ereignisse um den 11. März 2011 unter besonderer Berücksichtigung des „Monsters“ als Sinnbild für die Katastrophen des vorigen Jahres. Regisseur und Autor: Jörg Buttgereit Schauspieler: Jörg Buttgereit, Manuel Francescon, Thilo Gosejohann, Jens Peter Gust, Nina Hecklau, Robert Heil, Marc Iancu, Yuki Iwamoto, Tine Maria Miksch, Yuho Yamashita. Freitag 4.5., 20:00 Uhr Festivalzentrum. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Podiumsdiskussion Die japanische Filmindustrie ist von der verheerenden Katastrophe im letzten Jahr ebenfalls betroffen. Einige Kinos mussten vorübergehend schließen und Filmproduktionen wurden verschoben oder gar abgesagt. Welchen Einfluss haben die Ereignisse auf das Filmemachen und wie gehen die Regisseure damit um? Dr. Roland Domenig spricht u. a. mit Toshifumi FUJIWARA und Ryusuke HAMAGUCHI über die Auswirkungen der Katastrophe auf ihr Schaffen. Sonntag, 6.5., 15:00 Uhr Festivalzentrum, Eintritt frei. Podiumsdiskussion in englischer Sprache. Ausstellungen und Installationen:JAPAN : SHIFTED In der Ausstellung JAPAN : SHIFTED erzählen deutsche und japanische Künstler jenseits von medial vermittelten Bildern der Katastrophe des 11. März 2011. In zarten Tönen des persönlich Erfahrenen wird dabei nicht nur von den Geschehnissen, sondern auch von Japan berichtet. Dem Blick auf die Katastrophe von Außen wird so eine Innenperspektive entgegensetzt. Entlang eines Zirkels, in dessen Zentrum das Faktum der Natur mit den ihr eigenen Gewalten steht, bewegen sich die künstlerischen Positionen von dem „Davor“ über die Ereignisse der Katastrophe hin zu einer Perspektive des „Danach“. Kuratiert wird die Ausstellung von Jiré E. Gözen. Die Künstler: Sven Ingmar Thies (Wien) – JAPANESE ROOMS (Fotografie) Christina Zimmermann und Dominique Turzer (Basel) - SHIFTING GROUN (Video) Shunsuke Francois Nanjo (Tokio) – AND AFTER, THERE WILL BE A NEW PLACE FOR US (Installation) Koh Sato (Tokio) – In the sea fog (Video) Hironori Murai (Tokio) – RAINY DAYS/ PICNIC FROM EAST OF EDEN (Installation/Video) Jiré E. Gözen (Berlin/Tokio) – NEVERLAND (Fotografie) Die Ausstellung wird von der Textinitiative Fukushima der Japanologie Frankfurt unterstützt und durch das Kulturamt Frankfurt und den nakama-Fonds der Goethe-Universität Frankfurt gefördert www.japan-shifted.com Vernissage: Donnerstag 3.5., 19:00 Uhr Mit einer Einführung durch die Kuratorin Jiré E. Gözen und einem Vortrag zu Kunst und Katastrophe von Lisa Mundt (Textinitiative Fukushima). Die Künstler sind anwesend. Öffnungszeiten: Freitag 4.5. – Donnerstag 17.5. 11:00 – 19:00 Uhr AusstellungsHalle 1A, Eintritt frei Stille Bilder Tohoku 3-11 – Foto-Installation Am 11. März 2011 wurde die Tohoku-Region von einem der schlimmsten Erdbeben in der Geschichte Japans erschüttert, das einen Tsunami und Zerstörungen ungeheuren Ausmaßes verursachte. In einer iPad-Installation ist es möglich, sich im eigenen Tempo mit den Geschehnissen auseinanderzusetzen. Fotografien der Künstlerin Jiré E. Gözen sowie der Filmemacher Michael Arias und Shinpei Takeda dokumentieren das Ausmaß der enormen Verwüstung. Taglich im Festivalzentrum Cafe EG, Eintritt frei. Veranstaltungsorte: Das Festivalzentrum ist im Studierendenhaus, Campus Bockenheim , Jügelstr. 1, das Jügelhaus Hörsaa A und B im Campus Bockenheim, Mertonstr. 17, die Ausstellungshalle 1A in der Schulstr. 1a in Frankfurt-Sachsenhausen. Weitere Infos finden Sie hier. www.nipponconnection.comVeranstalter: Nippon Connection e.V. in Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung Hessen e.V. und mit Unterstützung des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst
Recht auf informationelle Selbstbestimmung?
Videoaufzeichnung der Veranstaltung am 27. Februar 2014 in Frankfurt/M.
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Studienwerk der Heinrich-Böll-Stiftung