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ARCHIV 2006 - Februar 2014
Ohne Proletariat ins Paradies? Zur Aktualität des Denkens von André Gorz
Tagung

André Gorz (1924-2007) hat Impulse nicht nur für zahlreiche gesellschaftliche und politische Bewegungen gegeben, sondern auch die öffentliche wie akademische Diskussion zu wichtigen Fragen immer wieder bereichert und vorangetrieben. Das bezieht sich sowohl auf die 1968er-Bewegung wie auch auf die im Anschluss in Europa sich  herausbildende undogmatische neue Linke, die zu einem nicht unbedeutenden Teil später „Die Grünen“ gegründet und getragen hat. Dass ökologische Themen in Politik und Gesellschaft sich heute einer unbestrittenen Relevanz erfreuen können, ist nicht zuletzt auch auf seine publizistische Tätigkeit zurückzuführen. Grundsätzlich kann Gorz’ Oeuvre als Frühwarnsystem gelesen werden, in dem gestaltungs- und wirkungsmächtige gesellschaftliche Unterströmungen thematisiert und in ihren Konsequenzen entfaltet wurden. So flossen mehrere Nebenarme – ökologische Kritik der Naturzerstörung des industriellen Kapitalismus, feministische Kritik an der Organisation von Staat und Gesellschaft sowie die Kritik aus der undogmatischen Linken am Festhalten des tradierten Arbeitsbegriffs als zentralem gesellschaftlichen und ökonomischen Antriebsmotor – in den Hauptstrom, der für Gorz’ Arbeit charakteristisch ist und ihn hat so einflussreich werden lassen. Zudem spielte die Frage, welche Bildung wir eigentlich für die zu erwartenden Herausforderungen benötigen, eine zunehmend bedeutende Rolle in seinem Werk. Diese Tagung verfolgt nicht nur das Ziel, an den „philosophischen Journalisten“ André Gorz  zu erinnern, sondern darüber hinaus auf drei zentralen Gebieten – Bildung, Ökologie, Arbeit – sein Werk auf Bleibendes hin zu befragen. Programm 11.00   Begrüßung 11.15   I.)Welches Wissen? Welche Gesellschaft?Micha Brumlik, J-W-Goethe-Universität Frankfurt a. M. Symbolisches Wissen als demokratische Produktivkraft?Hermann Kocyba, Institut für Sozialforschung (IfS), Frankfurt a. M. Wissensökonomie - jenseits von Kapitalismus und Verwertungslogik? 12.30   Mittagspause                                   13.15   II.)Ökologie und Politik    Elmar Altvater, Freie Universität Berlin Die Folgen der Notwendigkeiten der Natur für die Politik als Kunst des Möglichen                            Egon Becker, Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE), Frankfurt a. M. Politische Ökologie als revolutionäre Utopie?    14.30   Kaffeepause 14.45   III.)Arbeit zwischen Misere und UtopieWolfgang Engler, Hochschule für Schauspielkunst “Ernst Busch”, Berlin Arbeit, die „passt“ – Ein ambivalentes IdealIlona Ostner, Universität Göttingen Welche Arbeit? Welche Utopie?Hans-Christoph Schmidt am Busch, IfS, Frankfurt a. M. Persönliche Autonomie, soziale Wertschätzung und menschliche Natur. Zu den Grundlagen von André Gorz' Gesellschaftskritik 16.00   Kaffeepause 16.30   IV.) Und jetzt wohin?  Abschlussdiskussion Sonja Buckel, J-W-Goethe-Universität Frankfurt a. M. Wolfgang Bonß, Universität der Bundeswehr München Regina-Maria Dackweiler, Fachhochschule Wiesbaden Stephan Lessenich, Universität Jena Stephan Voswinkel, IfS, Frankfurt a. M. Moderation: Michael Jäger, Freitag, Berlin Termin: Samstag, 25. Oktober 2008, 11.00 bis 18.00 Uhr Veranstaltungsort: Altes Literaturhaus, Bockenheimer Landstraße 102, 60323 Frankfurt a. M. Anfahrt: U 4  bis Bockenheimer Warte oder U 6 bzw. U 7 bis Westend Information und Anmeldung (bis 20. Oktober 2008): Heinrich-Böll-Stiftung Hessen e. V. Niddastr. 64, 60329 Frankfurt am Main Tel.: 069/ 23 10 90 e-Mail: zwengel@hbs-hessen.de http://www.hbs-hessen.deTagungsgebühr: Euro 12,00, ermäßigt Euro 7,00 (Stud., Azubis, Erwerbslose) In der Tagungsgebühr sind Imbiss, Kaffeepausen und Tagungsgetränke enthalten. Bitte die Tagungsgebühr auf folgendes Konto überweisen: Heinrich-Böll-Stiftung Hessen e.V. Stichwort: Gorz Bank für Sozialwirtschaft BLZ 100 205 00 Kontonr.: 3320400 Veranstalter: Heinrich Böll-Stiftung Hessen e.V. Institut für Sozialforschung, Frankfurt a. M.

 

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