Was können militärische Interventionen leisten?
Lehren aus dem Beispiel Afghanistan
Politik Aktuell
Im kommenden Jahr werden die ausländischen Truppen aus Afghanistan abziehen. Drohen Parallelen zum Abzug der sowjetischen Truppen im Jahre 1989, der seinerzeit den Anstoss zum Machtwechsel in Moskau, zur Perestrojka und zur Epochenwende auslöste? In beiden Fällen sollte Afghanistan– jeweils unterschiedlich kontextualisiert – von außen stabilisiert, befriedet, entwickelt und modernisiert werden. Die Sowjettruppen hinterließen ein weitgehend zerstörtes Land, das in den Bürgerkrieg abdriftete und die Taliban mit ihrem Schreckensregime an die Macht brachte. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion wurde das von ihr gestützte Nadschibullah-Regime gestürzt, alle ehedem maßgeblichen politischen Kräfte ermordet, marginalisiert oder außer Landes getrieben. Keines der sowjetischen Interventionsziele wurde seinerzeit erreicht - im Gegenteil. Was lässt sich daraus für den jetzt anstehenden Abzug der westlichen Truppen lernen? Was muss sichergestellt sein, damit das Land nicht aufs Neue in Chaos, Bürgerkrieg und Elend versinkt? Wie können diejenigen wirkungsvoll geschützt werden, die im Interesse einer Modernisierung des Landes mit den westlichen Interventionskräften zusammengearbeitet haben? Können nach diesen Erfahrungen militärische Interventionen noch sinnvolle Strategien im Kampf gegen Terrorregime sein?
Mit:
Philipp Ackermann
Leiter des Arbeitsstabs Afghanistan/ Pakistan im Auswärtigen Amt, Berlin
Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK), Frankfurt a. M.
Vorsitzende des Afghanischen Frauenvereins e. V., Osnabrück
Chefredakteur von OSTEUROPA, Berlin
Moderation:
Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK), Frankfurt a. M.
Mittwoch, 27. November 2013, 19 Uhr
Haus am Dom, Giebelsaal, Domplatz 3, Frankfurt am MainWeiterführende Links:
Winfried Nachtwei, Interview zum Kunduz-Abzug auf WDR 2
Wikipedia-Artikel: Krieg in Afghanistan seit 2001
Wikipedia-Artikel: Sowjetische Intervention in Afghanistan
Recht auf informationelle Selbstbestimmung?
Videoaufzeichnung der Veranstaltung am 27. Februar 2014 in Frankfurt/M.
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Studienwerk der Heinrich-Böll-Stiftung