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ARCHIV 2006 - Februar 2014
Integration und Inklusion durch Bildung. Die Rolle von Schule und Jugendhilfe
Tagung

Seit der Veröffentlichung der PISA-Studien wird der enge Zusammenhang von sozialer Herkunft und Bildungserfolg im deutschen Schul- und Bildungssystem intensiv diskutiert. Besonders betroffen von diesem vielfach festgestellten Zusammenhang zwischen Schulerfolg und sozialer Herkunft sind Kinder aus Einwandererfamilien. Viele Schulen werden inzwischen mehrheitlich von Einwandererkindern besucht. In Großstädten hat jedes zweite Kind einen Migrationshintergrund. Schulen und Bildungssystem stehen also vor enormen Herausforderungen. Auch wenn „Integration“ ausdrückliches Ziel vieler Maßnahmen und Empfehlungen war, hat sich an der Zuteilung von Bildungs- und Lebenschancen nach sozialer Schicht und Migrationshintergrund bisher nicht viel verändert. Es wird vielmehr konstatiert, dass sowohl der Leistungs- und Selektionsdruck in Schulen zunimmt als auch die Belastungen der Familien als Folge gesellschaftlicher Veränderungen. In diesem Zusammenhang stellt sich auch die Frage nach veränderten Kooperationsnotwendigkeiten und neuen Kooperationsmöglichkeiten der Systeme Schule und  Kinder- und Jugendhilfe. Im Zentrum der Tagung sollen vor allem folgende Fragen stehen: Wie kann Schule in der Einwanderungsgesellschaft aussehen, welche Anforderungen werden an sie gestellt, welche Konzepte gibt es, um mit sprachlicher und kultureller Heterogenität umzugehen? Wie kann in unserem Bildungssystem das Lernen und die Entfaltung aller Kinder und Jugendlichen optimal gefördert werden und wie bestehenden Benachteiligungen entgegengewirkt werden? Wie und unter welchen Voraussetzungen kann es Schule und Jugendhilfe mit ihren jeweils spezifischen Rollen gemeinsam gelingen, Benachteiligungen im Bildungssystem abzubauen, alle Kinder und Jugendliche in ihrer Bildungsbiografie zu unterstützen und eine neue Lernkultur zu begründen? Wie sehen gelingende Beispiele für eine gute Kooperation aus? Wie eine grundlegende Alternative aussehen kann, soll anschließend noch ein kleiner Exkurs zum Projekt „STATT SCHULE- Im Leben lernen“ zeigen. Gegen Ende der Tagung gibt es noch Raum für weiteren, informellen Austausch bei einem Glas Wein, fürs Netzwerken und Ideen entwickeln. Programm 9.00 Uhr          Begrüßung und Einführung Margret Krannich, Heinrich-Böll-Stiftung Hessen Gabriele Mlynek, Verein für soziale Arbeit im Stadtteil/Kinderwerkstatt Bockenheim Dr. Ulrich Erhardt, denkmodell GmbH Berlin 9.15 Uhr          Schule in der Einwanderungsgesellschaft. Aktuelle Herausforderungen und KonzepteProf. Dr. Mechtild Gomolla, Professorin für Erziehungswissenschaft, insbesondere  interkulturelle und vergleichende Bildungsforschung, Helmut Schmidt Universität Hamburg 10.15 Uhr        Migration - Integration - Inklusion:Fachleute aus der Praxis geben Einblick in ihre Erfahrungen Erzählcafé mit Ellen Ram, Schulleiterin der Franckeschule, Frankfurt am Main Yasemin Yüksel Sezginer, Einzelfall- und Familienhilfe sowie Offene Beratung für Arbeit, Bildung und Beruf, beramí, Frankfurt am Main Tanju Sengezener, Einzelfall- und Familienhilfe, Kinderwerkstatt Bockenheim, Frankfurt am Main Tamer Karakus, Diplomsoziologe, Frankfurt am Main 11.00 Uhr        Kaffeepause 11.30 Uhr        Folgerungen für die pädagogische Praxis Moderierte Diskussion 12.30 Uhr        Mittagspause 13.30 Uhr        Chancen für Bildung verbessern - Voraussetzungen und Perspektiven derKooperation von Jugendhilfe und SchuleJun. Prof. Dr. Wolfgang Mack, Institut für allgemeine Sonderpädagogik, Pädagogische Hochschule Ludwigsburg 14.30 Uhr Qualität in der Pädagogik: Beispiele für gelingende Kooperationen zwischen Jugendhilfe und SchuleGabriele Mlynek, Geschäftsführerin Verein für soziale Arbeit im Stadtteil/Kinderwerkstatt Bockenheim, Frankfurt am Main 15.00Uhr        Kaffeepause 15.30 Uhr        „STATT SCHULE - Im Leben lernen“. Kleiner „Exkurs“ nach Schlänitzsee Christina Reimann, mit Ulrike Kegler zus. Schulleiterin der Montessori-Schule Potsdam. Mit Kurzfilm von Reinhard Kahl 16.15 Uhr        Résumée, Umtrunk, Netzwerken Moderation: Dr. Ulrich Erhardt, denkmodell GmbH, Berlin Die Tagung richtet sich in erster Linie an Aktive an Schulen und in außerschulischen Trägern der Kinder- und Jugendbildung. Die Akkreditierung als Fortbildungs- und Qualifizierungsangebot beim Institut für Qualitätsentwicklung (IQ) Hessen ist beantragt. Termin: Freitag, 5. März, 9.00 bis 17.00 Uhr Tagungsort: Halle 1, Verein für soziale Arbeit im Stadtteil/Kinderwerkstatt Bockenheim e.V., Falkstr. 72, 60487 Frankfurt am Main ÖPNV: Straßenbahn Linie 16, Haltestelle Juliusstraße, oder  U6 / U7, Haltestelle Leipziger Straße Teilnahmegebühr: Euro 20.-, ermäßigt Euro 10.- (Menschen in Ausbildung, Erwerbslose usw.). Im TN-Beitrag sind Mittagessen, Kaffeepausen und Tagungsgetränke enthalten. Bitte TN-Gebühr auf folgendes Konto überweisen: Heinrich-Böll-Stiftung Hessen e.V. Stichwort: Bildung Bank für Sozialwirtschaft BLZ 100 205 00, Kontonr.: 3320400 Information und Anmeldung (bis  1. März 2010): Heinrich-Böll-Stiftung Hessen e.V. Niddastr. 64 60329 Frankfurt am Main Tel.: 069/ 23 10 90 Fax: 069/ 23 94 78 E-mail: info@hbs-hessen.deVeranstalter: Heinrich-Böll-Stiftung Hessen e.V. Verein für soziale Arbeit im Stadttteil/Kinderwerkstatt Bockenheim e.V.

 

Studienwerk der Heinrich-Böll-Stiftung