Rückeroberung der Energienetze - Die Kommunen im Zentrum der Energiewende
Reihe „Klimawandel GlobalLokal“ Diskussionsveranstaltung
Die Energiewende, das heißt die Umstellung unserer Energieversorgung auf regenerative Energieträger, kann nur gelingen, wenn die Kommunen eine zentralere Rolle spielen als bisher. Energieproduktion und -versorgung müssen möglichst verbrauchernah organisiert werden, und dazu sind kommunale Energienetze nötig. Diese Netze sind zwar vorhanden, gehören aber zum großen Teil den großen Energiekonzernen. Wir befinden uns momentan in einer günstigen Phase, um die Rückverlagerung der Netze in kommunale Verantwortung voranzutreiben. Denn: Zahlreiche Konzessionsverträge, mit denen viele Kommunen die vier großen Energieversorger (RWE, E.ON, Vattenfall, EnBW) beauftragt haben, laufen aus. Für kommunale Stadtwerke ergibt sich deshalb die Möglichkeit, Energieerzeugung und -verteilung wieder direkt selbst vor Ort zu organisieren. Auch als Zeichen und Instrument für eine unabhängige, bedarfsorientierte regionale Energiepolitik. Mit dem Netzrückkauf eröffnet sich für Kommunen die Perspektive, besser eigene Energieziele umsetzen zu können. Rekommunalisierung bietet zahlreiche Vorteile, von der Einkommensquelle bis zur Förderung der lokalen und regionalen Wirtschaft und des Arbeitsmarktes. Wozu dient die Rekommunalisierung der Energienetze? Welche Möglichkeiten haben Kommunen im Rahmen der Neuvergabe von Konzessionsverträgen für die kommunale Energieversorgung? Welche Chancen, welche Risiken sind damit möglicherweise verbunden? Wie können Kommunen den Rückkauf der Netze finanzieren? Welche Erfahrungen gibt es bislang mit der Rekommunalisierung der Netze sowie mit Neugründungen unabhängiger, sich vollständig in kommunalem Besitz befindlicher Stadtwerke? Welche Möglichkeiten hinsichtlich einer Bürgerbeteiligung gibt es? Wie wäre ein Rückkauf der Netze aus Sicht des Verbraucherschutzes zu bewerten? Diese und andere Fragen diskutieren: Dr. Jürgen Burkert Geschäftsführer des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU) - Landesgruppe Hessen, Wiesbaden Günter Döring Bürgermeister der Gemeinde Niedernhausen Karin Schnick Erste Stadträtin der Stadt Hattersheim a. M. Henning Strodthoff Abteilungsleiter Umwelt, Klima, Energie, Verbraucherzentrale Hessen Dr. Werner Neumann Energiepolitischer Sprecher des BUND, Frankfurt a. M. Moderation: Bernward Janzing Freier Journalist, Freiburg
Termin: 6. Dezember 2010, 19.00 Uhr
Ort: Ökohaus, Kasseler Straße 1a, Frankfurt a. M. (Nähe Westbahnhof)
In Kooperation mit dem Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE)
Recht auf informationelle Selbstbestimmung?
Videoaufzeichnung der Veranstaltung am 27. Februar 2014 in Frankfurt/M.
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Studienwerk der Heinrich-Böll-Stiftung