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ARCHIV 2006 - Februar 2014
Wege und Irrwege in Wissenschaft, Politik und Umsetzung
Fünftes "New Ecology" Klima- und Energieseminar für junge Leute von 20 bis 35 Jahren

 

Unter dem Aspekt Wissenschaft wollen wir insbesondere folgende Fragen behandeln bzw. als Referatsthemen vorschlagen:
  1. CO 2-Bindung/ CCS
  2. Geoengineering
  3. Verantwortung von/ -und Wissenschaft
  4. Diskussion über Ungewissheit, Unsicherheit bzw. unbeabsichtigte- und ungeplante Nebenfolgen
  5. Stromnetze (Intelligente Netze, lokale Netze, Beschaffenheit eines für „Erneuerbare“ geeigneten Netzes, Vorrang für Erneuerbare?)
  6. Klimagase (Wirkung und Entstehung)
  7. IPPC Studien (Verfahren der Konsensbildung in der Internationalen Wissenschaft, Vergleich der Studien, Kritik)
Unter dem Begriff Politik geht es v.a. um folgende Fragen:
  1. Internationale Klimaverhandlungen (Neue Strukturen der inter- und suprastaatlichen Politik)
  2. Entwicklungspolitik
  3. Politik von unten (Formen, Ergebnisse, Zukunft)
Es geht uns nicht nur um „politics“, also das prozedurale politische Tagesgeschäft, sondern auch um „policy“, d.h. politische Inhalte und Programme sowie um zugrunde liegende Annahmen, Ideologien und deren Kritik, also um ethische, philosophische und kulturelle Aspekte. Jedoch wollen wir uns nicht in endlosen Theoriedebatten verlieren, sondern möglichst konkrete Lösungsansätze ausarbeiten. Unter dem Stichwort Umsetzung fragen wir nach der Praxis (was ist bisher geschehen?) aber auch nach Zukunftsperspektiven: 
  1. Vergleich umweltpolitischer Instrumente in Anwendung und Praxis
  2. Stadtentwicklung (welche Modelle und Szenarien gibt es? (Wie) Haben sich Städte angesichts des heutigen Wissensstandes bezüglich der Klima- und Energieproblematik bereits verändert?)
  3. Stadt- und Landschaftsplanung (konkrete Modellprojekte, Möglichkeiten, Erfolge- und Misserfolge von nachhaltiger sowie zukunftsweisender Stadt- und Landschaftsplanung?)
  4. Alternative Lebensformen – ökologische und soziale Nachhaltigkeit
  5. Desertec und andere Großprojekte. Diskussion: lokal/dezentral vs. zentral?
  6. Klimagerechtigkeit unter dem Gender-Aspekt
  7. Umweltrechtliche Instrumente (Inwieweit kann und darf der Staat eingreifen? Vor- und Nachteile von Ordnungspolitik/ Erfahrungen? Welche Pro- und Contra-Argumente gibt es und von welcher Seite werden sie vorgetragen?)
Die drei Hauptthemen werden „realitätsgerecht“ im Seminar nicht scharf zu trennen sein, Überlappungen sind möglich und teilweise gar erwünscht. Ein Ziel des Seminars wird es gerade sein, die Verflechtung der Probleme aufzuzeigen und dabei immer wieder zu fragen, wann ist ein damit verbundener Weg ein Irrweg oder nicht? Und natürlich: (wie) erkennt man, ob ein Weg richtig oder falsch ist? Wer ist dieser „man“? Diese Fragen reichen freilich schon weit in Fragen bspw. der Erkenntnistheorie, des gesellschaftlichen Wissens und einer damit verbundenen (politischen) Wissensökonomie hinein. Klar ist uns bereits jetzt, dass diese Fragen in der während des Seminars gebotenen Kürze nicht zufriedenstellend beantwortet werden können. Als Seminarleiter zielen wir jedoch darauf ab, im Verlauf des Wochenendes gemeinsam ein Instrumentarium zu entwickeln, das es erlaubt, zumindest anhand einer Zielvorgabe zu entscheiden, ob es sich bei der Anwendung einer (neuen) Technologie, einem politischen Vorhaben oder einer politischen Maßnahme um einen Weg oder Irrweg handelt. Nehme man das Zwei-Grad-Ziel als Zielvorgabe, so müsste, an einem einfachen Beispiel erläutert, dieses Instrumentarium zu erkennen geben, ob eine pauschale Förderung von Elektromobilität (also bspw. auch die Förderung von E-Sportwagen) diesem Ziel gerecht wird oder, ob nicht gezielt Elektro-Kleinstmobile gefördert werden und andere Maßnahmen (Förderung von Carsharing etc.) ergriffen werden müssten.

Termin: Freitag, 14. bis Sonntag, 16. Oktober 2011Ort: Kommune Niederkaufungen, 34260 Kaufungen (Nähe Kassel) Teilnahme und Anmeldung: Weitere Informationen bzw. Anmeldung bis zum 31. August 2011 unter: newecology2011@yahoo.de Der Teilnahmebeitrag für das Seminar inklusive Übernachtung und Verpflegung beträgt 50,00 Euro pro Person (max. 40 Teilnehmende). Die Fahrtkosten müssen selbst übernommen werden. Das Seminar soll weitgehend von den Teilnehmenden selbst gestaltet werden. Es wird daher darum gebeten, zusammen mit der Anmeldung eine kurze Skizze (max. 500 Wörter) eines Vortrags oder eines Workshops einzureichen, der inhaltlich in Eigenregie gestaltet werden könnte. Vorträge sollten nicht länger als 15, Workshops nicht länger als 45 Minuten dauern (Ausnahmen können vorher abgesprochen werden). Falls kein solcher Beitrag geleistet werden kann, sollten die Interessierten ihre Teilnahmemotivation ebenfalls kurz (max. 500 Wörter) skizzieren.

 

Studienwerk der Heinrich-Böll-Stiftung