Fachgespräch und öffentliche Podiumsdiskussion
Neue Allianzen für Integration - in Wirtschaft und Arbeit
Thema
In der Veranstaltungsreihe "Neue Allianzen für Integration" wird die Rolle von MigrantInnen (der ersten, zweiten, dritten Generation) in den Entscheidungsebenen unserer Gesellschaft thematisiert. Die Selbstverständlichkeit, mit der MigrantInnen in der Politik, im Management, in den Medien oder in der Wissenschaft vertreten sind, ist ein Gradmesser für eine weltoffene Einwanderungsgesellschaft. Beruflich erfolgreiche MigrantInnen fungieren zugleich als Vorbilder für Kinder und Jugendliche aus eingewanderten Familien: sie zeigen, dass man es aus eigener Kraft schaffen kann.
Im Rahmen der Reihe finden vier Fachgespräche zu den Themenbereichen Politik, Wirtschaft und Arbeit, Wissenschaft sowie Kunst und Kultur statt. Einige dieser Bereiche sind bereits in hohem Grad multiethnisch und multikulturell, in anderen gibt es deutlichen Nachholbedarf. Wir wollen jeweils Akteure aus verschiedenen Institutionen auf ihre Erfahrungen befragen, Erfolgsbedingungen und Hindernisse für die Integration von MigrantInnen erörtern und positive Beispiele für eine multikulturelle Öffnung dokumentieren.
Das zweite Fachgespräch findet am 19. September 2006 in Frankfurt am Main statt und widmet sich der Wirtschaft und Arbeit. Wir wollen genauer untersuchen, welche Chancen die Wirtschaft und der Arbeitsmarkt MigrantInnen bieten und andererseits mit welchen Hindernissen sie im Erwerbsleben konfrontiert sind und wie bestehende Defizite aus dem Weg geräumt werden können. Ziel ist es, erfolgreiche Strategien beruflicher Integration aufzuzeigen.
Im Rahmen des Fachgesprächs wollen wir u.a. folgende Fragen erörtern:
- In welchen Beschäftigungsfeldern sind Migrantinnen und Migranten am stärksten vertreten und wo liegen dafür die Gründe?
- Wie werden Migrantinnen und Migranten in den Arbeitsmarkt eingebunden? Welche Strategien verfolgt in dieser Hinsicht die Bundesregierung?
- Von welchen Faktoren hängt eine erfolgreiche Arbeitsmarktintegration ab?
- In welchem Verhältnis steht die Beschäftigung von MigrantInnen zu ihrer beruflichen Qualifikation? Wie werden wirtschaftliche und fachliche Potentiale von ArbeitnehmerInnen mit Migrationshintergrund genutzt?
- Welche erfolgreiche Weiterbildungsmaßnahmen gibt es, die Migrantinnen und Migranten systematisch bei der Karriere unterstützen?
- Wie werden Arbeitgeber auf interkulturelle Arbeitsteams vorbereitet (z.B. Diversity-und Interkulturelle Trainings)?
Programm
Dienstag, 19. September 2006: Fachgespräch (nicht öffentlich)
13.00 Anmeldung, Imbiss
13.45 Eröffnung: Ralf Fücks, Heinrich-Böll-Stiftung, Berlin
14.00 Berufliche Integration von MigrantInnnen in Deutschland
Welche Voraussetzungen sind für eine gelungene Arbeitsmarktintegration erforderlich? Wie gelingt ein erfolgreicher Einstieg ins Berufsleben? "Rollenmodelle" mit Migrationshintergrund stellen Ihre Erfahrungen zur Diskussion. Mit:
- Nadia Qani, Inhaberin und Geschäftsführerin AHP Ambulanter Häuslicher Pflegedienst, Frankfurterin des Jahres 2005, Frankfurt a.M.
- Vitalij Lissotschenko, Geschäftsführer LIMO Lissotschenko Mikrooptik GmbH, Dortmund (angefragt)
- Alina Winiarski, Geschäftsführerin Winiarski Poland Germany Consult, Berlin
- Said Yasavoli, Begründer der "BerlinLounge", Berlin (angefragt)
15.30 Kaffeepause
16.00 Problemanalyse:
Wie werden wirtschaftliche und fachliche Potentiale von Menschen mit Migrationshintergrund genutzt? Erfolgt die Beschäftigung von MigrantInnen in einem angemessenen Verhältnis zur ihrer Qualifikation? Wie differenziert sich das innerhalb der Geschlechter?
Thomas Liebig, Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), Paris
Ursula Boos-Nünning, Institut für Migrationsforschung, interkulturelle Pädagogik und Zweisprachdidaktik Universität Duisburg/Essen (angefragt)
17.00 Abschlussdiskussion und Resümee: Strategien zur Förderung beruflicher Integration von MigrantInnen
18.15 Pause
19.30 Öffentliche Podiumsdiskussion
Zukunft Wirtschaftsstandort Deutschland: Erfolgreiche MigrantInnen auf dem deutschen Arbeitsmarkt
Mit:
- Dr. Süha Isik, Geschäftsführer der Türkisch-Deutschen Industrie- und Handelskammer (TD-IHK), Köln
- Heinrich Tiemann, Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Berlin
- Michael Stuber, Ungleich Besser Diversity Consulting, Köln
- Dr. Gerd Eckelmann, Präsident der Industrie und Handelskammer Wiesbaden (angefr.)
- Ingrid Sehrbrock, stellvertr. Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes DGB, Berlin (angefr.)
- Matthias Berninger, MdB, wirtschaftspolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion von Bündnis 90 /Die Grünen, Kassel (angefr.)
Moderation Ralf Fücks, Heinrich-Böll-Stiftung, Berlin
Veranstaltungsort
Stadtwerke Frankfurt a. M., Raum A 202, Kurt-Schumacher-Str. 10, 60311 Frankfurt a. M.
(S-Bahnen Ri. Ffm Süd/Offenbach und U4/U5 bis Haltestelle Konstablerwache oder Straßenbahnlinien 11/12 bis Haltestelle Börneplatz).
Veranstalter
Heinrich-Böll-Stiftung Bund und Heinrich-Böll-Stiftung Hessen
Recht auf informationelle Selbstbestimmung?
Videoaufzeichnung der Veranstaltung am 27. Februar 2014 in Frankfurt/M.
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Studienwerk der Heinrich-Böll-Stiftung