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ARCHIV 2006 - Februar 2014

Was macht die Lust am Lernen aus? Voraussetzungen, Rahmenbedingungen und Merkmale erfolgreichen Lernens

Barbara Buchfeld

Ich komme von einer Ganztagsschule, und die Kinder müssen den ganzen Tag in die Schule gehen, was ja ganz schrecklich ist. Die Kolleginnen und Kollegen haben sich deshalb einen rhythmisierten Vormittag überlegt, der jetzt schon über 20 Jahre bei uns eingespielt ist. Um 12.00 Uhr gibt es ein frühes Mittagessen, danach eine ganze Stunde Pause und um 13:15 Uhr gehen die 5. und 6. Stunde wieder los. Da kann man noch einmal richtig mit den Schülern loslegen und arbeiten, man muss nur die Methoden verändern.

Die Lust am Lernen hat ja auch etwas mit Bewegung zu tun. Wir haben in jeder Klasse nicht nur einen Odner stehen mit solchen Übungen, sondern die Lehrerinnen und Lehrer machen diese auch.

Wir haben eine Schulordnung, und die heißt "langsam und leise und freundlich und friedlich" - das ist alles an Schulordnung, die braucht auch keiner abzuschreiben. Ich bin mal durch die Schule gegangen, da rasten Kinder an mir vorbei - es war draußen. Und weil die rasen dürfen, schreien sie von Weitem: Hallo, Frau Buchfeld, wir dürfen jetzt einmal um den Block laufen. Das heißt, hier wird sich nach den Kinder gerichtet, am Vormittag und im Alltag, und auch nach dem Motto, dass man sich Zeit für alle Kinder nimmt. Das, glauben wir, geht nur an einer Ganztagsschule.

Sich Zeit nehmen heißt auch, dass wir morgens ganz entspannt anfangen, denn das ist für unsere Lehrer das wichtigste. Morgens geht der Unterricht erst um 8:45 Uhr los.


Vor 30 Jahren ist die Gesamtschule in Waldau gegründet worden und nach 10 Jahren stand diese Gesamtschule vor dem pädagogischen Aus: Es ging nichts mehr, Chaos über Chaos. Die Lehrer haben sich dann auf den Weg gemacht und haben gesagt, wir wollen unsere Visionen umsetzen und wir probieren jetzt einmal aus, wie das geht. Es waren natürlich auch politische Umstände, die das möglich machten, und die finanzielle Bereitschaft der Stadt zu investieren. Und so ist dann ein Weg entstanden, von dem man heute sagen kann, da passiert so etwas wie Lust am Lernen. Ich glaube, wir sind in Deutschland überhaupt nicht bereit, die Lust am Lernen zu entdecken, sondern es muss immer was mit Leistung zu tun haben.

Bei uns haben nicht nur die Schüler Lust zum Lernen, sondern auch die Lehrer Lust zu Lehren - auch das ist wichtig. Kein Kind bleibt zurück, wir wollen alle fördern und mitnehmen. Aber geht das zusammen mit der Lust am Lernen? Denn man muss ja bedenken, dass die Offene Schule Waldau in einem Brennpunkt-Stadtteil liegt. Die Schule übernimmt auch Verantwortung im Stadtteil. Wir sind auch in den Ferien präsent, wir übernehmen Ferienspiele und Ferienbetreuung.

Wie vertragen sich denn jetzt diese Lust am Lernen und die Leistung miteinander? Das erfährt man als Lehrerin oft in der Hausaufgabendebatte. Wir haben keine Hausaufgaben bei uns an der Schule, sondern das heißt Aufgaben. Und die kann man auch morgens vor der Schule machen, da gibt's extra Zeit und einen Raum dafür; man kann sie aber auch in den Pausen machen. Und dann fragen manchmal die Eltern: Warum gibt's denn keine Hausaufgaben? Weil nur Hausaufgaben scheinbar die Lernleistung fördern sollen.

Das heißt, mit dem Thema habe ich auch gleichzeitig den Themenkiller in die Hand bekommen. Das Motto, von dem wir ausgehen, von dem wir sagen können, das ist die Perspektive, die sich verändert hat im Laufe der letzten 20 Jahre, ist, dass wir sagen, wir schauen auf den einzelnen Schüler, wir nehmen die Kinder so an wie sie sind - es bleibt uns ja auch gar nichts anderes übrig - und versuchen dann, das beste mit diesem Schüler innerhalb seiner Fähigkeiten zu erreichen. Und: Wir betrachten die Würde des Schülers als ein unschätzbar kostbares Gut, aber auch die Würde der Lehrerinnen und Lehrer. Aus dieser Zusammensetzung und aus diesem Erfahrungsraum heraus, glauben wir, dass in dem Moment, wo wir uns gegenseitig respektieren, wir uns auch gegenseitig fördern. Und das heißt, dass sich die Kinder und die Lehrer mit dem Lebensraum Schule identifizieren; dass sie eine Gestaltungsbereitschaft annehmen und auch die Verantwortung - die Schüler sollen die Verantwortung für ihr Lernen übernehmen. Das ist manchmal gar nicht so einfach und ich denke, dazu braucht es noch einmal den genauen Blick in die Schule hinein.

Und da ist etwas passiert, was die Lehrer die Waldauer Erfindung nennen. Manche sagen,, das ist die Wiederentdeckung der pädagogischen Vernunft: dass man einfach Eckpunkte innerhalb der Schule gefunden hat, an denen man sich gemeinsam orientiert. Das Geheimnis dahinter ist, dass alle das gemeinsam tun und keiner ausschert. Wenn jemand meint, etwas ist nicht in Ordnung, dann wird das besprochen. Das heißt, in einem sozial schwachen Bezirk mit Problemen von Aggression, Sucht und Langeweile, wo es schwerfällt, diesem Stadtteil einen besonderen Reiz abzugewinnen, ist es gelungen, menschliche Beziehungen als Voraussetzung zum Lernen zu schaffen - und zwar mit vielen, vielen Kleinigkeiten.

Ich habe einen Vater getroffen, der brachte seine Tochter morgens in die Schule. Er stieg aus dem Auto aus und sagte: Ich muss Ihnen jetzt einmal erzählen, was meine Tochter heute morgen gesagt hat. Sie sagte: Ich freue mich so, dass ich jetzt im freien Lernen meinen Vortrag halten kann und ich bin richtig gut vorbereitet und du wirst sehen, das wird richtig klasse - und springt freudig aus dem Auto und geht in die Schule. Er sagte, ich könnte vielleicht gar nicht ermessen, welche Entlastung es für Eltern wäre, wenn sie auf einmal sehen würden, ihre Kinder gehen motiviert in die Schule. Denn zu Hause könnte man diesen Motivationsschwund nicht mehr auffangen.

Also was sind denn nun die Säulen der Schule für die individuelle Förderung des Einzelnen? Die lassen sich an der Geschichte der Integrierten Gesamtschule Offene Schule Waldau ablesen. Wir haben in 20 Jahren mit bestimmten Umstellungen Überschaubarkeit, Verlässlichkeit, Selbständigkeit und Nachhaltigkeit erreicht. Und dazu gibt es Waldauer Erfindungen wie das freie Lernen, wo Schülerinnen und Schüler gemeinsam in einem Fach von der 5. Klasse an unterrichtet werden.

Es war in Waldau schwierig, mit dem neuen Programm zu starten. Die Lehrerinnen und Lehrer konnten vom neuen Konzept am Anfang nur zwei Stunden umsetzen. Wir erwarteten, dass sich dieses Konzept im Laufe der Jahre überträgt auf den Unterricht. Und dies hat funktioniert. Es hat aber auch nur dadurch funktioniert, dass die Waldauer Lehrer ihren Unterricht und das, was sie machen, immer wieder bilanzieren. Und immer wieder neu feststellen, was funktioniert und was nicht funktioniert. Das heißt, hier müssen alle gemeinsam miteinander wirken, damit Schule nicht überdrüssig macht. Das gilt für die Schulleitung genau so wie für das Sekretariat, genau so wie für Schulsozialarbeit; das heißt auch, alle müssen an der Arbeitsatmosphäre arbeiten, damit das gelingt.

Und Arbeitsatmosphäre heißt bei uns: Wenn man den ganzen Tag in der Schule ist, dann hält man den Krach nicht aus. Es muss also Ruhe entstehen und Arbeitsdisziplin herrschen, und dann muss man sich auch anstrengen, das beizubehalten. Erfolg und Misserfolg können sich einstellen, aber es ist wichtig, dass man individuell aufeinander zugeht.

Wir gehen auch heute noch auf Entdeckungsreise: Alle vier Jahre fahren wir woanders hin und gucken - bis Finnland hatten wir bisher noch kein Geld, aber das sollte dann vielleicht irgendwann auch noch passieren -, was andere machen. Denn es ist nicht so, dass wir meinen, bei uns sei alles perfekt; sondern wir meinen, wir können nur voneinander lernen. Und wir sind nicht der Leuchtturm, sondern wir sind froh, dass wir es in diesem Umfeld so weit geschafft haben.

Das Herzstück dieser Pädagogik, die dann vielleicht auch zur Lust am Lernen führt oder diese fördert, ist die Teamarbeit der Lehrerinnen und Lehrer. Alle Lehrerinnen und Lehrer bei uns sind in einem Team, und diese Teams werden auch beraten. Ich war noch einmal gestern bei der Kollegin der Schulsozialarbeit und habe sie gefragt: Was macht denn jetzt den Unterschied bei uns aus? Daraufhin hat sie gesagt: Wir haben früher angefangen mit der aufsuchenden Arbeit innerhalb der Schule - immer wenn es Probleme gab, sind wir dahin gegangen.
Seit einigen Jahren kommen die Lehrerinnen und Lehrer in der letzten Woche der Sommerferien zusammen, und dabei ist ein Punkt die Zusammenarbeit mit der Schulsozialarbeit. Wir haben im Laufe der Jahre die Probleme gesammelt und warten nicht mehr, bis Probleme anfangen, sondern wir starten gemeinsam mit der Schulsozialarbeit. Das heißt, hier ist ein Baustein gelegt, der uns immer wieder miteinander kooperieren und kommunizieren lässt.

Das geht los mit den Hausbesuchen der Lehrerinnen und Lehrer im 5. Schuljahr, damit man die Eltern kennenlernt; das geht weiter mit einem Wochenplan, der jede Woche überprüft wird. Die Lehrerinnen und Lehrer schreiben für die Eltern einen Kommentar , aber natürlich auch für die Kinder, und halten fest, wie sie in der Woche gelernt haben. Ich habe einen Jungen aus Waldau getroffen, der zu Hause freudestrahlend sein Heft gezeigt und gesagt hat: Da steht drin, ich hätte mich toll konzentriert und super mitgearbeitet und meine Lehrerin ist ganz froh, dass ich in ihrer Klasse bin. Hier wird die Gemeinschaft schon von der 5. Klasse an kultiviert, damit dann hinterher, im Jahrgang 9 und 10, wenn's schwieriger wird, die gepflegte Gemeinschaft - sage ich mal - Stürme aushält. Das passiert mit vielen Regeln und Ritualen, auf die wir sehr viel Wert legen.

Ich glaube, eine Schwäche unseres Schulsystems ist, dass wir vielleicht nicht die Schülerinnen und Schüler erkennen, die Talente haben. Man sagt ja so landläufig, ein guter Schüler lernt überall. Ich glaube, dass Lernen und die Lust am Lernen nicht nur in der Schule stattfindet, sondern wo anders noch viel mehr. Wir sollten in der Schule gucken, wie wir mit eigensinnigen und schwierigen Schülern zurechtkommen.
In Waldau heißt es: Ein Schüler, der zu uns kommt, hat ein Recht, bei uns zu bleiben und er hat ein Recht auf einen Abschluss. Ich bin jetzt vier Jahre da. In diesen Jahren als Schulleiterin haben wir nur einen Schüler, weil es nicht mehr anders ging, kurz bevor er die Schule sowieso verlassen hätte, von der Schule verwiesen - aber auch mit Beratung und mit einem Ziel. Das ist auch im Bereich der Abschlüsse so, d. h. möglichst alle Schülerinnen und Schüler erhalten bei uns einen Abschluss.

Ich habe dazu einen Indikator mitgebracht, weil wir immer gefragt werden: Ja, wie geht das denn im Einzelnen. Manchmal habe ich auch schon Schüler mitgenommen, die berichtet haben, das ist dann immer noch eindrucksvoller. Zum Beispiel machen bei uns auch die Schülerinnen und Schüler, wenn Besucher kommen, den Besucherdienst und führen die herum. Wir haben vor zwei Jahren einen neuen Schulrat bekommen. Dem habe ich gesagt, dass ich morgens leider keine Zeit habe, ich aber zwei Schülerinnen und Schüler habe, die ihn herumführen. Er hat bis heute nicht vergessen, dass ich ihm gesagt habe, meine Schüler dürften ihn durch die Schule führen. Die haben ihm auch alles gezeigt und alles gesagt und er war total beeindruckt. Dieses Loslassen können, dieses sich verlassen können auf das, was man sagt, aber auch darauf, dass ein Stück weit etwas gesagt werden kann, was mir vielleicht nicht so gepasst hätte, ist wichtig.

Ich würde Ihnen gerne einen Film über die Offene Schule Waldau zeigen. Der Film heißt "Zeit für mehr". Und dieses bisschen "Zeit für mehr", das - glauben unsere Lehrerinnen und Lehrer - macht die Lust am Lernen aus. Um das noch einmal zu sagen: Die Kolleginnen und Kollegen möchten nicht mehr tauschen. Sie möchten auch nicht mehr in einem Rhythmus arbeiten, der mittags um 13.00 Uhr beendet ist. Sie haben sich darauf eingelassen und sich darauf eingestellt und sagen, es hat sich gelohnt. Und die Schülerinnen und Schüler werden jedes Jahr befragt, wie sie die Lehrerinnen und Lehrer finden, wie der Unterricht ist, wie er vorbereitet wird, wie er 'rüberkommt, ob sie etwas lernen. Das sind dann immer Liebeserklärungen an das Kollegium. Und wenn die Schüler dann sagen: Aber der Wochenplan, der gefällt uns so nicht, dann gibt's eine Gruppe die sagt: Gut, dann müssen wir uns eben für die Schüler einen Timer überlegen - die wollen einen Timer! Dann haben wir uns jemand eingeladen, der uns berät. Man muss das auch ernstnehmen, wenn man evaluiert und dann sehen, wie man das verändern kann. Deshalb würde ich Ihnen gern den Film zeigen, damit Sie sich ein Bild machen können von den Indikatoren, was denn nun die Lust am Lernen ausmacht.


Auszüge aus der Diskussion:

Barbara Buchfeld: Unter www.osw-online.de können Sie alles über den Tagesrhythmus usw. nachschlagen.
Wichtig ist bei uns, dass Kritik offen ausgesprochen wird und kritische Punkte benannt werden. Und zwar einmal von den Schülerinnen und Schülern: die haben in ihren eine Rubrik "Ich wünsche" und "Ich lobe". Damit wird im Klassenrat am Freitag aufgefangen. Genau so die Lehrerinnen und Lehrer: Die haben jede Woche oder alle 14 Tage Teamsitzung. Da wird schon als erstes die Tagesordnung gemeinsam erstellt. Die Kolleginnen und Kollegen sind alle in der Lage, diese Teamsitzungen zu leiten. Es gibt ein rollierendes Verfahren ebenso wie in den Gesamtkonferenzen….

Wir fragen auch jedes Jahr alle Eltern, die im Elternbeirat sind, mit einem Fragebogen ab. Wir haben Fragebögen für die Eltern im Jahrgang 9 und 10. Wir haben Fragebögen für die Schülerinnen und Schüler vom Jahrgang 7 bis zum Jahrgang 10. Alles was da an Kritik kommt, bearbeiten wir. Die größte Kritik war in der letzten Zeit die Arbeit mit dem Wochenplaner beziehungsweise mit dem Wochenplan: Da haben Schülerinnen und Schüler gesagt, dass das ihnen zu starr sei, zu langweilig, dass sie das nicht wollen. Sie wüssten auch gar nicht, was sie da reinschreiben sollen, das müsste sich ab der 7 verändern. Also haben wir eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die das verändert. Dann wird aber hinterher auch geguckt: Ist das richtig gewesen, dass wir das verändert haben oder war das vielleicht vorher besser?

Die Elternarbeit ist uns ganz wichtig und ich komme noch einmal darauf zurück: Wir haben außer den Besuchen bei den Eltern zu Hause im Jahrgang 5 in jedem Jahr zwei Elterngespräche. Da werden die Eltern von den beiden Klassenlehrern zum Thema "Wie arbeitet mein Kinde im freien Lernen?" eingeladen, weil es bis zum Ende des Jahrgangs 8 bei uns keine Noten gibt. Dann werden die Eltern und das Kind beraten, was zu Hause gemacht werden müsste, was da an Erziehungsmaßnahmen kommen müsste. Wir sind dabei zu beraten, wie wir die Elternarbeit mit Fragebögen zur Vorbereitung für dieses Gespräch jetzt weiter verbessern können.

Wir haben jedes Jahr einen Bilanztag, da beraten die Teams einmal unter den Prämissen, die die Schulleitung vorgibt, aber auch was die Teams sich selbst im Jahresplan vorgegeben haben. Da geht's zum Beispiel um Klassenfahrten: Sind unsere Klassenfahrten zu teuer, zu weit, zu sehr von der Funseite orientiert? Was kann man dabei ändern? Was wollen wir, was bleibt? Das machen wir jedes Jahr einmal und die Ergebnisse werden von Team zu Team weitergegeben.

Dann habe ich alle 14 Tage eine Teamsprecherkonferenz: Da kommen alle Teamsprecher zu mir und berichten aus dem Jahrgang und von kritischen Punkten. Das gehört einfach in diese Struktur. Wir führen mit jedem Kollegen Bilanz- und Orientierungsgespräche, wobei die Kollegen auch gehört werden mit ihrer Kritik und ihren Sorgen….

Zur Arbeitszeit: Unsere Lehrerinnen und Lehrer haben genau so viel Unterricht und Stunden wie alle anderen Lehrer in Hessen auch. Aber sie sind natürlich durch die Rhythmisierung am Tag länger da: Sie sind in den Pausen da, auch wenn sie keine Aufsicht haben; sie kommen früher, weil sie was vorbereiten wollen; sie sind einfach da, wenn sie Springstunden haben; sie sind einfach am Nachmittag da; sie haben Zeit, sich am Tag mit den Kindern zu verabreden. Und sie wollen nicht mehr zurück zu einem Halbtagsjob, bei dem man um 13.00 Uhr nach Hause geht und so fertig ist, dass man gar nichts mehr erledigen kann. Sie sagen: Wenn wir um 15.00 Uhr nach Hause kommen, geht's uns sehr viel besser, weil wir die Zeit am Tag nutzen. Sie fahren auch in andere Schulen und schauen sich dort um. Sie sagen, sie wollen an zwei Dingen festhalten: an der Teamarbeit und der Ganztagsschule, egal was da passiert….

Von außen ist eins durch PISA passiert: Die Waldauer Lehrer werden nicht mehr belächelt, sondern sie stehen hoch im Kurs, und wir bekommen sehr viele Besucher.

Von 140 Schülerinnen und Schülern, die ich aufnehme, kommen 25 mit einer 4 oder 5 in Deutsch. Aber bei uns kriegen alle Schülerinnen und Schüler einen Abschluss, 60 Prozent aller Schülerinnen und Schüler gehen in die 11, und 60 Prozent aller Migrantenkinder gehen in die 11. Das sind Ergebnisse, die enorm sind. 

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